Quelle: Bild.de (Online-Ausgabe)
Zitat:
Baden-Württembergs Innenminister Heribert Rech (CDU) zitierte aus einer Aussage bei der Polizei. Danach hatte sich Tim Kretschmer nur wenige Stunden vor der Bluttat, nachts um 2.47 Uhr, in einem Chatroom aufgehalten und geschrieben:
„Scheiße Bernd, es reicht mir. Ich habe dieses Lotterleben satt. Immer dasselbe Lotterleben – alle lachen mich aus, niemand erkennt mein Potenzial.
Ich meine es ernst Bernd – ich habe Waffen hier, und ich werde morgen früh an meine frühere Schule gehen und mal so richtig gepflegt grillen. Vielleicht komme ich ja auch davon.
Haltet die Ohren offen, Bernds, ihr werdet von mir hören. Merkt Euch nur den Namen des Orts: Winnenden. Und jetzt keine Meldung an die Polizei, keine Angst, ich trolle nur“
Ein jugendlicher Leser nahm den Chat allerdings nicht ernst. Erst als er von der Bluttat erfuhr, vertraute er sich seinem Vater an, der sich bei der Polizei meldete.
Nach Angaben von Polizeisprecher Klaus Hinderer ist der Computer des Amokläufers inzwischen ausgewertet worden: „Wir haben bei ihm unter anderem das Spiel Counterstrike gefunden.“ Der Amokläufer habe in den vergangenen Monaten viel Zeit mit Killerspielen am Computer verbracht. Auch Pornobilder fanden die Polizisten auf seinem PC.
Außerdem wurden im Zimmer des 17-Jährigen neben Horrorfilmen auch handschriftliche Aufzeichnungen mit Titeln wie „Tod aus Spaß“ entdeckt.
Im Zimmer von Tim Kretschmer entdeckten die Ermittler auch ein Schreiben zu Kretschmers Wehrdienstfähigkeit. Darin vermerkt: Er befand sich in psychiatrischer Behandlung, soll zwischen April und September 2008 insgesamt fünf Mal in der Psychiatrie gewesen sein.
In Winnenden sollte er seine Therapie dann ambulant fortsetzen, brach diese aber ab, erklärte der Leiter der Staatsanwaltschaft Stuttgart, Siegfried Mahler, auf einer Pressekonferenz in Waiblingen.
60 Schüsse feuerte der Täter in der Albertville-Realschule ab, weitere 44 am Ende seiner Flucht in Wendlingen. Sein Vater, der Mitglied im Schützenverein war, soll 4600 Schuss Munition in seinem Waffenschrank aufbewahrt haben, so Baden-Württembergs Innenminister Heribert Rech.
Kretschmer soll intensiv Kraftsport betrieben haben, vor allem Armmuskeltraining. Eine Freundin hatte er nicht aber „er war interessiert an einem Mädchen aus der Nachbarschaft“, so Mahler.
Der Vater des Amokläufers muss sich möglicherweise wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Grund sei, dass die vom Sohn verwendete Tatwaffe vorschriftswidrig im Elternschlafzimmer lag, sagte der Leiter der Staatsanwaltschaft. Bislang sei der Vater aber lediglich als Zeuge vernommen worden.
Die Eltern von Tim Kretschmer haben ihren Wohnort zunächst verlassen. „Die Eltern sind bereits am Mittwoch auf eigene Initiative hin gegangen“, so Polizeisprecher Hinderer.
Na, jetzt paßt doch alles zusammen.
Counterstrike, Horror und Pornobilder. (Ich möchte nicht wissen, auf wieviele Jugendliche diese Kombination zutreffen würde)
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Nachtrag: Zum Journalisten und dem Schuhwurf.
Hier habe ich kein Mitleid. Dem Mann muß klar gewesen sein, daß er damit gemäß den Gesetz seines eigenen Landes eine schwere Beleidigung und eine Straftat begonnen hat.
Dies mag uns jetzt vielleicht für so eine Bagatelle besonders hart erscheinen, aber im Endeffekt hat das Gericht nur nach den normalen Maßstäben des Landes gehandelt.
Dies ist anders wie z.b. der letzte bekannte "Ehrenmord" in Deutschland, ausgeübt durch einen Afghanen. Während diese Tat wohl in seinem Heimatland deutlich weniger harte Konsequenzen gehabt hätte, ist er entsprechend der deutschen Rechtssprechung mit "Lebenslang" bestraft worden. Aber sich im deutschen Gericht dann darauf berufen, daß er in Kabul dafür freigelassen worden wäre - anstatt vielleicht vorher die Konsequzenzen seiner Tat zu überlegen,.... Ich vollende den Satz mal nicht.