Womöglich verwundert es den einen oder anderen in Har`dor`kar, wie lange in dem Gebäude, das Tara für sich in Anspruch nimmt, das Licht scheint. Und das obendrein ziemlich hell, obwohl sie doch grelles Licht eigentlich nicht sonderlich schätzt. Irgendwann jedoch verlischt es… Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis das Ergebnis ihrer Untersuchung feststeht. Bis dahin kriecht Tara praktisch in jeden Winkel des Drowkörpers, examiniert alles und läßt nichts aus, daß es ihrer Patientin wohl überaus unangenehm wäre und sie Tara wohl für pervers hielte, bekäme sie davon etwas mit. Doch liegt jene nur teilnahms- und reglos da, während die Examination andauert. Tara streckt sich und versucht die schmerzenden Arme, Rücken und Augen etwas zu entspannen. Sie braucht einen neuen Tisch. Eindeutig. Einen höheren, so daß sie nicht mehr so krumm stehen muß. Am besten den, den sie früher, in der Fürstenstadt für ihre Arbeit nutzte. Der war gut... Kurz gestattet sie sich diesen gedanklichen Ausflug in die Vergangenheit, während sie ihre Untersuchungsergebnisse notiert, damit auch nichts vergessen oder übersehen würde. Jene sehen eigentlich gar nicht so übel aus, wie sie es eingangs befürchtete. Auch wenn sie der aufdringlichen Succubus nicht weiter traut, als sie sie werfen kann, hat sie keinerlei Zweifel daran, daß es um den Verstand ihrer Patientin genau so bestellt ist, wie sie sagte. Er ist noch da, doch völlig verschüttet. Es wird schwer, ihn freizulegen. Weit schwerer, als Hände oder eine Zunge zu transplantieren, das ist gewiß. Fürs erste muß sie jedoch dafür sorgen, daß die Areale des Hirns der Drow, die wohl aus reinen, natürlichen Gründen des Selbstschutzes unter der Folter ihre Funktion einstellten, jene wieder aufnehmen. Tatsächlich hat sie da auch schon eine Idee. Eine gewagte, fürwahr! Würde sie derlei doch niemals bei einem lebenden, normal denkenden Wesen umsetzen oder gar vorschlagen. Doch hier, auf ihrem Tisch liegt nun mal kein normales lebendes und denkendes Wesen. Die Drow lebt zwar, doch könnte sie vom Geist her ebenso gut tot sein. Ein Umstand, den Tara unbedingt ändern will. Jeder andere könnte an dem damit verbundenen Schock sterben, doch hier, in diesem speziellen Fall mag er dazu dienen, die still stehenden Hirnfunktionen aus ihrer Starre zu lösen… Gleichwohl sie sehr behutsam vorgehen muß, damit der Schock nicht zu groß wird. Es ist an der Zeit, die Zutaten für ihr Vorhaben zu besorgen. Etwas anderes als erstklassige Ware kommt hierzu nicht in Frage. Zudem einiges frisch sein muß, um es recht dosieren zu können. Zum Glück kennt sie ja jemanden, der ihr da weiterhelfen kann, auch wenn sie jetzt schon weiß, daß seine Neugier ihr dabei noch viele Scherereien bringen wird. Doch sei es drum! Was sein muß, muß eben sein. Und so macht Tara sich mit einem dennoch flauen Gefühl im Bauch auf, Findriel zu suchen…
((antworten geht schon mal und der Button "neues Thema" ist jetzt auch da))
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