Tara Dunkelwald

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Aussehen und allgemeines Verhalten

Der geneigte Beobachter erblickt ein hoch aufgeschossenes Menschenweib von geradezu dünner Statur, dafür etwa 6 ganze Fuß hoch. Ihr Haar ist pechschwarz, ihre Haut sehr bleich und geradezu makellos, so daß sie auf den ersten Blick als verwöhnte Adlige durchgehen könnte. Alles in allem wirkt sie, als sei sie viel zu schwach für jedwede, harte Arbeit. Zumeist wirkt sie emotions-, gar manchmal gefühllos, was sie kalt und abweisend scheinen läßt.


Der Anfang ihres zweiten Lebens...


Irgendwie ging plötzlich alles sehr schnell. Das panische Kreischen des Mädchens verstummte schlagartig, als das Fuhrwerk sich in Bewegung setzte und wich einem haltlosen Gurgeln und Zappeln. Das junge Ding war zäh, das musste man ihr lassen! Manch anderer hätte sicher schon eher auf- und sich in sein Schicksal ergeben, doch sie strampelte und zappelte eine gefühlte, kleine Ewigkeit, bevor ihre Bewegungen zu einem sachten, unwillkürlichen Zucken erlahmten, das zweifelsohne auch alsbald in vollkommene Stille übergehen würde. Die Dörfler schauten gebannt auf das Schauspiel am Strick. Als sich jedoch nichts mehr tat, außer, dass der Körper des Mädchens sacht hin und her schwang und sich langsam um die eigene Achse drehte, verloren sie offenbar das Interesse. Immerhin gab es jetzt wichtigeres zu tun. Läden und Türen mussten abgesperrt, Essen auf den Tisch und Kinder ins Bett gebracht werden. Hier war man fertig. Die Menge zerstreute sich. Man hatte eine finstere Nekromantin gerichtet. Zweifelsohne eine gute Tat, die das Wohlwollen der Götter über die Beteiligten brachte. Hätte man nur ein klein wenig länger gewartet, wäre vielleicht die stille Gestalt bemerkt worden, die sich nun, als die Dunkelheit den leblosen Mädchenkörper samt Strick zur Gänze einhüllte, neugierig selbigem näherte. Kein Laut war zu vernehmen. Die ominöse Person befühlte den hängenden Körper. Warm. Perfekt temperiert. Doch was war das? Das Mädchen zuckte, als ob es die Gestalt wegstoßen wolle. Neugierig sah jene sich daraufhin dessen Gesicht genauer an. Für den Bruchteil eines Wimpernschlags hätte man, so man denn überhaupt darauf geachtet hätte, ein erschrockenes Erstarren der Person bemerken können, bevor sie in rasendem Tempo die Beine des Mädchens umfasste und sie stützte, während sie mit einer einzigen, fließenden Bewegung ihrer freien Hand den Strick abriß, als sei er nichts weiter, als ein dünner Faden. Sie zog rasch, doch vorsichtig, die Schlinge vom Hals des Mädchens, nahm dessen Körper in ihre Arme und lief lautlos und mit unglaublicher Geschwindigkeit zu einem abseits stehenden Haus am Rande des dunklen Waldes. Dort angekommen trat sie derart gegen die Tür, dass jene drohte, aus den Angeln zu springen. „Ich komm ja schon!“ tönte es von drinnen. Die Tür öffnete sich und die Gestalt hielt der alten Bewohnerin des Hauses den leblosen Körper entgegen. „Hilf ihr!“ Nach einem flüchtigen Blick auf das Mädchen war die Alte hellwach. Sie nahm der Gestalt den Körper aus den Armen und bettete ihn sacht auf einer Schlafstatt, derer sich zwei im Zimmer befanden. Während sie sich eilig an die Untersuchung machte, klang es leise von der Tür her: „Sie haben sie gehenkt. Hilf ihr oder sie werden dafür teuer bezahlen!“ Ohne aufzusehen oder von ihren hoffentlich lebensrettenden Maßnahmen abzulassen, antwortet die Alte: „Mir musst du nicht drohen. Bete lieber, dass es für sie nicht zu spät ist!“ Von der Tür her ertönt nur ein ungehaltenes Schnauben. Einige Zeit später erhebt sich die Alte vom Lager des Mädchens. Sie wendet sich zur Tür und ihrem Gesicht ist ohne weitere Worte anzusehen, wie die Sache steht. Die Gestalt vor dem Haus stöhnt gequält auf. „Nein! …NEIN! Nicht sie!“ Die Züge der Alten werden weich und milde. „Ich vermag nicht mehr zu tun. Doch es wird nicht genügen, fürchte ich.“ Die Alte schluckt den Kloß in ihrem Hals hinunter. „Doch du kannst es!“ Obwohl es eigentlich unmöglich ist, könnte man meinen, die Gestalt vor der Tür würde ob dieser Worte noch bleicher. „Nein! Das kannst du ihr nicht antun! Du weist nicht, was du verlangst!“ „Wie immer verstehst du überhaupt nichts!“ tadelt die Alte milde die Person vor der Tür. „Du hast das Heilmittel, das sie braucht. Enthalte es ihr nicht vor! Sie ist DEINE Tochter!“ „Und ich bin die DEINE!“ kommt es prompt von draußen. „Ja. Das bist du und du wirst es immer sein.“ Die Alte seufzt. „Komm herein, Melissa!“ Lautlos wie ein Schatten huscht die Angesprochene ins Zimmer, während die Alte die Tür schließt. „Was hast du vor?“ fragt Melissa misstrauisch. „Du wirst ihr Leben retten. Alles weitere liegt dann bei den Göttern.“ Die Alte wendet sich zu dem immer noch leblos daliegenden Mädchen um und lässt sie zur Ader. Melissa registriert das mit einem gierigen Zischen. „Du kannst es haben, doch bezähme dich!“ sagt die Alte, ohne sich umzuwenden. „Was gewinnst du, wenn du das Tier in dir frei lässt?“ „Ja, ja. Ich gebe schon acht.“ Mault Melissa. „Braves Mädchen!“ Die Alte wendet sich zu ihr um, einen Krug frisch abgelassenen Blutes in der Hand. „Nimm es! Sie wird nichts dagegen haben und selbst wenn, erfährt sie es ja nicht. Zumindest nicht von mir.“ Gierig nimmt Melissa ihr den Krug ab und leert ihn bis zum letzten Tropfen. „Und nun?“ fragt sie hernach. „Jetzt gibst du ihr etwas von deinem Blut! Das wird sie stärken, auf dass sich ihr Körper erholen kann.“ „Du…du weist, was das bedeutet?!“ Melissa ist sprachlos. „Ja. Das weis ich. Du wirst es ihr irgendwann erklären müssen. Ich werde vermutlich dann nicht mehr da sein. Doch fürs Erste wird sie ein langes Leben haben.“ Eine Weile zögert Melissa und sieht auf den malträtierten Körper ihrer jungen Tochter herab. Mit einem leisen Seufzer entblößt sie ihr Handgelenk und ritzt sich mit dem scharfen Nagel ihres Fingers selbiges auf. Sie bewegt den Kopf des Mädchens sanft in die richtige Lage und lässt etwas Blut von sich in ihren Mund laufen. Es dauert eine kleine Weile, doch instinktiv schluckt das Mädchen irgendwann mühsam das Blut… Versonnen betrachtet Melissa ihre Tochter. „Lebe Tara! Lebe!...“


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