((Die vorherigen Geschichten findet ihr hier:
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http://www.rivin.de/forum/viewtopic.php?t=3533))
Man sagt, wenn ein mächtiger Druide nach Jahren der Wanderschaft in seinen ursprünglichen Wald zurück kehrt, dann spüren das die Tiere und sogar die Geister des Waldes. Der Wind flüstert sein Kommen lange bevor er den ersten Schritt, die erste Pfote, in den Wald setzt.
Man hört es im Wispern der Bäume, im Klingen der Wasserfälle, in den Rufen der Wölfe. Der ganze Wald wird erfüllt von neugieriger Anspannung.
Nichts von alle dem passierte hier.
Also kam kein mächtiger Druide zurück in den Wald nördlich der Handelsstadt an den Klippen des Schwertmeeres.
Nein, Geschichten über mächtige Druiden und ihre Taten findet ihr hier nicht. Vielleicht nebenan.
Der Wald über der Fluss war gerade erst dabei zu erwachen, das Gras noch vom Tau des Morgens bedeckt. Die Sonne würde jeden Moment über den Horizont erscheinen und mit ihrem Licht das der letzten funkelnden Sterne sanft wie ein Schleier verdecken.
Ein Falke zog seine Kreise hoch über dem sich dahin windenden Fluss und auf den Mauern Rivins brannten noch die Nachtfackeln.
Eine kleine Haselmaus war schon im hohen Gras am Waldrand beschäftigt unterwegs und merkte das leise herannahen des großen Tieres erst im letzten Moment. Vor Schreck erstarrte das kleine Wesen, aber die Pfote des großen Wolfes kam weit genug neben ihr auf dem Boden auf.
Das große Tier beachtete die Haselmaus nicht weiter und ging langsam bis an den Rand der Flussau. Dort blieb er stehen.
Der Atem des Wolfes wurde in der kalten Morgenluft sichtbar und auf einmal begann er sich heftig zu schütteln. Die auf gezurrten Satteltaschen knarzten und verrutschten leicht.
"Jaja." Seine Reiterin ließ sich an seiner Flanke herabgleiten und trat neben der Bestie an den Rand des Abhangs hinab zum Fluss.
Die junge Frau nahm den Schal vor dem Mund ab und blickte über die Landschaft hinweg. "Wieder zuhause ... irgendwie."
In diesem Moment erfüllte die aufgehende Sonne alle mit ihrem strahlenden Schein, ließ den Fluss glitzern wie lauter Diamanten und die Schatten der Nacht sich unter die Bäume zurück kriechen.
Jasmin hob ihren Speer in die Luft.
"Arrrruuuuuwwwaaaaaaaaa!" Sie schrie ihren Ruf aus Leibeskräften über Wald und Fluss hinweg. Der große Wolf neben ihr erhob sein Heulen und stimmte in ihren Ruf mit ein.
Und der Falke weit über ihnen antwortete.
Grinsend stütze Jasmin sich dann auf ihren Speer. Als bekannter frecher "Waldkobold" musste man sein Kommen eben selbst ankündigen.