Soetwas fände ich richtig super! Da denke ich an einen Adeligen, der mit einem Diener und einem Leibwächter unterwegs ist, an Türsteher, an einen Stadtbeamten mit seinem Schreiberling, an eine kleine Zuhälterbande mit zwei Mitläufern, und und und. Wären halt alles Chars mit maximal einer Stufe oder überhaupt ohne "Abenteurer"-Stufen (also dann etwa "Adeliger", "Bauer" und so weiter). Und man müsste sich Gedanken darüber machen, wie man das kontrollieren würde.
Es würde gehörig dabei helfen, mehr Leben in die Stadt zu bringen, und die "gefühlte" Spielerzahl ganz beträchtlich zu erhöhen! Vielleicht gäbe es dann auch ein Bisschen mehr "Zirkulation", d.h. dass man - abseits der längerfristig gespielten Hauptchars - auch öfters neue Gesichter in Rivin sehen könnte - vielleicht Leute, die nur auf der Durchreise sind. V.a. ist ja auch eine Rollenspielsituation eine andere, wenn sich drei Chars gegenüberstehen, als wenn es nur zwei wären. Auch könnten dann wichtige Personen wie z.B. Stadträte stets mit einem kleinen Anhang unterwegs sein, und müssten nicht wie jeder x-beliebige Einwohner der Stadt alleine durch die Gassen laufen.
Manche Sachen kann man einfach als Einzelspieler nicht glaubwürdig und atmosphärisch darstellen, wenn man auf eine Figur beschränkt ist.
Aber vermutlich ist diese Funktion nur für SLs gedacht/konzipiert? Ein solch ein Tool für Spieler würde ja einer Revolution des Rollenspiels gleich kommen!
Ansonsten finde ich Metagaming auch ziemlich gruselig. Das fängt schon damit an, dass Chars plötzlich dort auftauchen, wo sie sonst nie hingehen - nur weil sie wissen, dass es dort Action gibt. Metagaming ist das, was aus einer 14 000-Einwohnerstadt ein kleines Dorf macht. Es gibt keine Anonymität - schlecht für alle "zwielichtigen" Chars. Deswegen erachte ich es z.B. auch immer als wichtig, dass bei größeren Verantaltungen das Publikum emotet wird, oder dass in einer Kneipe auch mal sehr viel los sein kann, sodass man das Gespräch am Nachbartisch nicht hört, oder dass einem ein anderer Char vielleicht gar nicht erst auffällt. Man sollte also immer möglichst gut vermitteln, dass die Chars nur immer eine Ameise in einem Ameisenhaufen sind. Auch die Feuerlagune ist z.B. letztlich nichts anderes als eine Kneipe unter vielen, und Lothlann wird außerhalb des Hafenviertels wohl kaum bekannt sein - anders als z.B. eine Finn, die am großen Turnier teilgenommen hat. Oder man nehme einen Gorn Nomthar, der sich mit Eve einen Zweikampf geliefert hat - der wird auch in bestimmten Kreisen bekannt sein.
Was ich damit sagen will: der Grad an Bekanntheit sollte eigentlich ein wichtiger Faktor im RPG sein - er wird aber durch das Fehlen an Anonymität leider untergraben. Das Problem ist dabei aber auch, dass eine stärkere Beachtung von "Bekanntheit/Anonymität" wahrscheinlich tendenziell zu weniger Rollenspiel-Action/-Begegnungen in der Engine führen würde, während etwa das Tavernenforum etwas stärkere Bedeutung erhalten würde. Es stellt sich halt die Frage, was man haben will: mehr Quantität des RPGs oder mehr Qualität/Tiefe/Setting-Glaubwürdigkeit des RPGs - überspitzt ausgedrückt.
Ein Ignorieren von nicht gespielten Garde-NSCs fällt für mich hingegen weniger in die Sparte Metagaming. Einfach deswegen weil es
lächerlich viele NSC-Gardisten in der Stadt gibt, v.a. wenn man eigentlich in der Nacht spielt. Aber man kann sich dann wenigstens mit dem "Spielpartner" einigen, dass die Wache herangelaufen kommt, bevor einer ins Gras beißt.
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Charaktere:
Flammo (inaktiv) - galanter, geschleckter Lackaffe, Cavalier und Stadtratskandidat
Lothlann (inaktiv) - anerkennungssüchtiger, sembischer Wirt und barocker Antiheld
Hier geht's zur Feuerlagune!