Ach, schon wieder eine Dojo-Idee.
Trotz Abwesenheit melde ich mich hier mal kritisch zu Wort. Ich weise gleich darauf hin, dass das meine rein subjektive, persönliche Meinung ist.
Es ist doch ohnehin so, dass auf dem Server beinahe jede Art von Charakteren ihre „perfekte Umgebung/Infrastruktur“ als Zuckerl vorgeworfen bekommt. Die Magier haben den Mantel, die Garde das Wachgebäude, die Miliz eine ganze Festung, und auch die Hallen der Hoffnung haben nun ihr all-inclusive Programm (mit „Trainingsgelände“, falls ich mich nicht irre?). Daneben gibt es auch noch die Arena. D.h. die Krieger, an denen die Stadt Interesse hat, werden sowieso in einem entsprechenden Umfeld "ausgebildet".
Was ich damit sagen will: gibt es nicht ohnehin schon "überproportional" viele "Trainings"-Einrichtungen in Rivin? (wie ich das Wort Training in Zusammenhang mit einer Mittelalter-Fantasy-Welt hasse...) Auch bezüglich Sponsoring sehe ich die Sache kritisch. Warum sollte die Stadt (Steuer-)Geld ausgeben, damit ein Gebäude errichtet wird, in dem sich ein paar (meist ausländische) Unruhestifter (=Abenteurer) "gesittet" die Köpfe einschlagen können, und dazu noch Lehrer, Matten, Polster, Übungsgewänder spendieren? Das Umkleidezimmer, das Bad (wer holt Wasser, wer das Holz um das Feuer aufzuwärmen? *g*) und die Sauna lasse ich weg - das sprengt ja doch den Rahmen
. Noch dazu wäre das für die Stadt vermutlich eher ein schlecht kontrollierbarer Unruheherd, denn es gehen ja bekanntlich schnell die Gemüter hoch - das mit der "Neutralität" glaubst du doch selbst nicht, oder?
Um konstruktiver zu werden: Es muss nicht gleich jede Idee in Form einer perfekten Infrastruktur umgesetzt werden. Was hindert dich z.B. daran, diese Treffen auf einem öffentlichen, von der Garde wenig patrouillierten oder außerhalb der Stadtmauern liegenden Platz abzuhalten, der dann eben dafür bekannt ist, dass sich dort zu bestimmten Zeiten die "Kämpfer" üben - vielleicht finden sich auch manchmal Zuschauer dort ein? Das könnte man super und atmosphärisch mit ein paar Tavernen-Beiträgen vermitteln. Das wäre eher die "Unterschichten-Variante". Wahrscheinlich würden sich dort auch adilge Jünglinge herumtreiben, weil es sicherlich als "cool" gilt. (Zu Zeiten Caravaggios war es beispielsweise "cool" in abgewetzten Klamotten herumzulaufen - auch für junge Adelige
)
Es muss nicht gleich alles in einem Gebäudekomplex enden. Ich fände es also schöner, wenn das ganze nicht so "groß" beginnen würde, sondern organisch wächst. Zum Beispiel würde ich es auch super finden, wenn es einmal eine Gilde gäbe, die in einem Gebäude Quartier bezieht, das nicht extra für sie errichtet wurde, ein Gebäude, das womöglich baufällig oder zu eng ist, sodass das Quartier vielleicht auch auf mehrere Gebäude ausgedehnt ist. Soetwas wäre auch im Hinblick auf Sabotage-Akte etc. ein wenig "rpg-fördernder" als eine Festung oder ein Turm mit 2 Mauerringen...Aber das nur am Rande.
Als Form eines eigenen "Betriebes" und als "Oberschichten-Variante" könnte ich mir das allenfalls als eine Art Ritterakademie vorstellen - also im Wesentlichen als Fechthalle für den
adeligen/patrizischen Nachwuchs der Stadt, sofern dieser nicht ohnehin in Tiefwasser oder in einer anderen größeren Stadt ausgebildet wird. Es wäre halt dann nur auf den Aspekt der Fechtschule reduziert, und würde die restliche Ausbildung außen vor lassen. Auch die Aufnahme von nicht-adeligen wäre dann ein Stolperstein und Konfliktstoff. Als Sponsoren kämen die reichen Papas in Frage. Da heißt es halt vorher: ordentlich Lobbying betreiben bei den adeligen Herren, und Beweise der eigenen Lehrer-Kompetenz vorlegen ("Herein, herein! ... Sollte man ihn kennen oder stört er nur? ... Ah ja, Lehrer... Hat er denn schon ein Werk über die Fechtkunst vorgelegt? ... Kenn ich nicht, ein Jammer...Wen hat er dann schon ausgebildet - also, Namhaften?" *g*). Aber auch dazu würde ein Geschoß mit einer geräumigen Halle und ein paar Spiegeln in einem Haus im Markt/Verwaltungsviertel ausreichen.
Also, nichts für ungut, ich halte sicherlich niemanden auf und ich will keine Ambitionen bremsen. Aber mir
persönlich ist das ganze ein wenig zu "modern" und so wie du das schilderst auch zu manga-japanisch (aber das scheint ohnehin 3/4 des Servers zu gefallen
). Es birgt für mich diese schlecht beschreibbare Gefahr des "Komm, wir gehen jetzt ein Stündchen im Dojo trainieren, dann gehen wir Waffen shoppen, und danach auf einen Tee ins Frankys." Es hat so ein Bisschen was von einer fernost-Wellnesstherme im Setting einer Konsumgesellschaft.
Bis Dienstag!
PS: Was wäre denn eine "Kaste" an deiner "Kaste"?
PS. Haha, am alten Server besaß Lothlann tatsächlich ein Fechtbuch von einem gewissen Lim, den er auch persönlich kannte.
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Charaktere:
Flammo (inaktiv) - galanter, geschleckter Lackaffe, Cavalier und Stadtratskandidat
Lothlann (inaktiv) - anerkennungssüchtiger, sembischer Wirt und barocker Antiheld
Hier geht's zur Feuerlagune!