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 Betreff des Beitrags: Re: Wahnsinn oder Wahrheit?
BeitragVerfasst: So 4. Aug 2024, 20:29 
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Registriert: Fr 16. Mai 2014, 22:37
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Endlich wieder in ihrem Domizil über dem Insolentia angekommen, lässt Tara sich erschöpft in den bequemen Sessel vor dem Kamin fallen.
Bei allen Höllen! Was war das nur wieder für eine grässliche Angelegenheit!
Musste Agatha sie auch ausgerechnet ins Schlafzimmer der Maestra bringen?!
Doch sei es drum, dem Mantel musste Kunde gegeben werden, was nun auch erledigt war.
Tara reibt sich müde die Augen, die ihr inmitten ihrer Gedanken dann auch recht schnell zufallen.
Nur ein bisschen entspannen! Gleich geht es weiter…
Nicht allein, dass sie Kassandra, die Sensenfrau nicht aufhalten konnten, steht nun auch höchstwahrscheinlich zu befürchten, dass jene hierher, nach Rivin kommen wird.
Mit diesem letzten bewussten Gedanken gleitet sie ohne es zu wollen und, schlimmer noch ohne ihr Elixier, das sie vor bösen Träumen schützt in die Traumwelt hinein…

Die Sturmglocken läuten.
Der Tag der Ankunft der Knochenschiffe kam schneller als erwartet.
Doch es hat keinen Sinn, darüber zu lamentieren, jeder wusste, dass es genau so kommen würde. Und sie haben sich darauf vorbereitet.
Tara öffnet den Lagerraum, der nunmehr mit kleinen Kisten, die ihr flüssiges Feuer enthalten, das sie seit ihrer Wiederkehr im Akkord braute wohl gefüllt ist.
Tatsächlich sind es nunmehr eine Menge dieser Kisten, die sich die Leute nun abholen. Es ist ihr egal und sie fragt auch nicht, ob diese von der Wache, den Händlern oder auch zwielichtigen Vereinigungen kommen. Heute sind sie alle eins. Entweder sie siegen gemeinsam oder sie gehen gemeinsam unter. Etwas anderes steht nicht zur Debatte.
Tatsächlich kennt sie einige von jenen, die sich nun die Kisten mit den Phiolen abholen.
Da war zum einen der Wächter dieser Adligen, an die sie schon so viele diverse Gifte verkaufte. Seltsam, dass die überhaupt noch leben! Womöglich sollte sie mal die Wirksamkeit ihrer Gifte überprüfen…
Oh da! Der Wachmann vom Tor! Hoffentlich nimmt er seiner Kameradin genug Phiolen mit. Jene ist wirklich ein Sonnenscheinchen und man bekommt unweigerlich gute Laune, wenn man sie trifft. Es wäre schade um sie.
Natürlich drängeln sich diese gierigen Händlerbastarde wieder vor! Das war ja klar. Noch dazu die vom Geldverleih…
Tara registriert derlei wohl, beschränkt sich jedoch darauf, stereotyp die Anwendung der Phiolen zu erklären.
„Zur Ausgabe nach links! Jeder nur EINE Kiste…“ und „Streicht es auf eure Klingen oder werft es inmitten den Feind! Doch werft es weit!“….
Unsummen an Gold, welches sie für die Herstellung der Phiolen aufwandte verschwinden schnell in viele Hände und aus ihrem Sichtfeld.
Na ja, was soll`s?
Jetzt ist nicht die Zeit für Pfennigfuchserei. Scheitern sie, ist das verlorene Gold ihr geringstes Problem.
Trotzdem es doch so viele Kisten waren, sind sie viel zu schnell weg und der Lagerraum leer.
Ihrerseits macht Tara sich nun auf den Weg, bei der Verteidigung Rivins mitzuhelfen.
Sie hält sich absichtlich von den Mantlern und der Garde fern, die recht organisiert ihre Posten beziehen und sucht nach Situationen, in denen ihre Hilfe vielleicht gebraucht wird.
Freiwillig wird sie nicht nochmals den Fehler begehen, jenen zu helfen und das am Ende mit dem Leben zu bezahlen.
Sie ist noch nicht mal mit diesem Gedanken fertig, als sie von einigen zwielichtigen Gestalten angesprochen wird. „Heee! Maestra…..“
Tara wirbelt herum.
Wer wagt es…?
Sie sieht in das grinsende Gesicht eines der ihren, der mit einigen Jungspunden offenbar auch unterwegs ist, seinen Teil zum Schutz der Stadt beizutragen.
„NENN MICH NICHT SO! NIEMALS!“ faucht Tara den Frechling an, der das nur mit einem breiten Grinsen quittiert.
„Na schön, euer Mortalität… Wir sind auf dem Weg zum Schwerttor. Ich denke, die Prinzessin würde es sehr begrüßen, wenn ihr mitkommt und euch dort nützlich macht.“
Das klang plausibel und logisch. Und es war besser, als weiterhin sinnlos hier herumzustreunen.
„Dann los!“ Schließt sie sich an und alsbald finden sie sich am Schwerttor ein.
Keinen Augenblick zu früh, kann sie doch in der Ferne die Umrisse eines der gigantischen Knochenschiffe Kassandras ausmachen.
Kurz hält sie inne und sieht sich um.
Tatsächlich ist viel los, am Schwerttor. Reguläre Wachen haben die Türme und Mauern besetzt, Klerikale eilen hin und her und jede Menge Freiwillige werden gerade eingewiesen, wo sie sich wie nützlich machen sollen.
Sogar eine Waffenausgabe gibt es, wobei offenbar Streitkolben der Renner sind.
Sie entdeckt einige bekannte Gesichter inmitten der Leute, als sie dann auch selbst ihren Platz zugewiesen bekommen.
„Rennt nicht in mein Feuer!“ weist sie eingedenk ihrer letzten Kriegserfahrungen die ihren an.
„Wir sind doch nicht wahnsinnig!“ bekommt sie zur Antwort.
„Gut. Es werden Unmengen von Untoten kommen. Zerschmettert die Hirnlosen und hebt euch das Feuer, Weihwasser und was ihr sonst noch an besserem Zeug dabei habt, für die anderen auf! Und jetzt rasch! Denkt nicht darüber nach ,was ihr seht! Es wird eh nur grauenvoll.“
Einige Augenblick bleiben ihnen noch, kostbare Augenblicke bevor die ersten Horden an Untoten über sie kommen.
Der Kampf ist hart. Zäh geht der Angriff voran, bevor er gestoppt und ebenso zäh wieder zurückgedrängt wird.
Mit einem kleinen Teil ihrers Verstandes registriert Tara verwundert, wie viele Schergen die Sensenfrau hier in den Kampf wirft. Und was und wer da nicht alles dabei war! Unzählige Skelette, hirnlose Zombies, Ghule und Grule und diverse Schrecken rennen gegen die Stadt an. Doch es sind auch andere dabei.
Andere, die schlau genug sind, die Drecksarbeit vom niederen Fußvolk machen zu lassen, bevor sie selbst sich auf dem Schlachtfeld zeigen. Ganz so, wie es die Oberen auf ihrer Seite zu tun pflegen.
Und sie sind dabei durchaus erfolgreich.
Sehr viele der Verteidiger Rivins fallen und sind nicht so leicht ersetzbar, wie die anstürmenden Knochengerüste und schlurfenden Kadaver.
Tara spart nicht mit Feuer und reißt tiefe Schneisen in die Reihen der Angreifer, ganz so wie die anwesenden Mantler, die genau dasselbe tun. Doch über den verbrannten Boden stapfen immer wieder neue Untote.
Bei allen Höllen! Wo holt Kassandra die nur alle her? Wie viele hat sie wohl davon?
Die Verteidiger der Stadt stehen fest und gut zusammen, doch auch sie erleiden Verluste, so dass irgendwann der Befehl zum Rückzug kommt, um sich in einer hinteren Linie neu zu formieren.
Doch wieder einmal ist Tara zu spät dran und findet sich alsbald recht allein auf ihrem Fleck wieder.
Oh oh! Jetzt aber schnell!
Sie wirkt noch rasch ein kleineres Inferno, doch mehr um sich selbst etwas Zeit zu verschaffen, um zu den anderen aufschließen zu können, als sie plötzlich mit eiserner Hand festgehalten wird.
„Hab dich!“ tönt es höhnisch in ihren Ohren.
Zwar kann sie sich entwinden und einen Zauber auf ihren Widersacher schleudern, doch jener wehrt diesen mühelos ab und versucht sie abermals zu packen.
Kurz nur kann sie erfassen, was da vor ihr steht und abermals im Begriff ist, sie zu packen.
Eine Rüstung aus irgendeiner Art Eisen, nichts Besonderes, wobei am Schwertgurt ein Morgenstern baumelt. Offenbar hält ihr Opponent es nicht mal für nötig, seine Waffe zu ziehen?!
Na warte!
Mit einer raschen Bewegung, wie sie es schon so unzählige Male übte, zieht sie ihre Klinge und versucht den metallenen Unhold zu enthaupten.
Jener ist indes offenbar nicht nur arrogant oder leichtfertig, sondern obendrein auch noch extrem schnell. So schafft sie es nur, ihm den Helm vom Kopf zu schlagen, was jener mit einem bösartigen Grinsen quittiert.
Hätte sie das doch nur nicht getan!
Einen Augenblick ist sie starr vor Entsetzen, als sie in das grinsende Gesicht guckt, das sie doch nie, nie, niemals wieder sehen wollte! Die Fratze desjenigen, der ihr den Strick um den Hals legte, hat sich tief in ihrer Erinnerung eingebrannt.
Wie kommt der nur hierher? Wie kann das sein?
Alles spielt sich innerhalb eines winzigen Augenblicks ab, der leider aber doch so lange währt, dass Tara sich zappelnd und windend in dem eisernen Griff ihres ebenso verhassten, wie gefürchteten Gegenüber wieder findet.
„Wehr dich nicht! Es hat keinen Sinn!“ Höhnisch kommentiert jener ihre verzweifelten Versuche zu entkommen.
„Es hatte schon damals keinen Sinn und du verlierst auch heute dein Leben. Nur wirrd dich heute niemand retten…“ Sogar seine Stimme klang wie die ihres einstigen Henkers.
„Nein! Heute ist nicht damals! Und du kannst nicht sein, was du vorgibst zu sein“ faucht sie ihn an, ohne aufzuhören sich zu entwinden zu versuchen.
„Sieh an, sieh an! Sogar im Angesicht deines Endes bist du noch eine ganz Schlaue…“ wird sie verspottet. „Aber du hast Recht. Vielleicht gefällt dir diese Form ja besser?“ Es scheint, als zerfließe er kurz, leider zu kurz um zu entkommen und forme sich neu. Diesmal in Gestalt der Maestra, die trotz ihrer vergleichsweise geringen Körpergröße und schmächtigen Statur, nichts von ihrem stahlharten Griff verloren hat.
Damit stachelt er indes nur Taras Zorn an, die ihrerseits nun eher auf Angriff, denn auf Flucht aus ist. Ohne Rücksicht auf Verluste.
„Oh! Diese hast du offenbar so richtig lieb.“ Geht der Spott weiter. „Wie ist es damit?“ nacheinander wechseln sich die Gestalten ab. Jerem, längst entschwunden, Railanta, nur noch eine Erinnerung, sogar der Puppenmeister hält sie fest, bis sie sich letztlich in Selissas Griff wieder findet.
Wie macht er das nur? Es scheint, als grabe er all ihre Erinnerungen um und zerre hervor, was sie längst vergraben und vergessen wähnte.
„Nun, kleines Häppchen, was darf es sein, das dir dein Ende bereitet?“ neugierig, geradezu amüsiert sieht das Abbild Selissas sie an.
„Ahhh! Ich verstehe, deinem Wunsch wird entsprochen.“ Und damit wandelt sich das, was immer sie da festhält zu einer bleichen, fahlen Gestalt mit roten Augen und ziemlich spitzen Eckzähnen. „Ist es das, was du willst?“
Kurz nur nimmt sie den Schmerz wahr, als seine Zähne sich in ihren Hals bohren, bis sie überrascht blinzelt, als ihr Peiniger von seinem Tun ab, sie aber trotzdem nicht aus seiner Hand lässt.
„Du hast es schon in dir? Du gehörst schon jemand anderem?“ Nun ist er es, der erstaunt wirkt.
„Warum kämpfst du dann gegen uns, statt dich mir anzuschließen?“
„Weil ich nicht wie du bin und es auch niemals sein werde!“ faucht Tara ihn an.
„Stimmt. Wie ich wirst du niemals sein. Aber du bist doch mehr, als diese armselige, dürre Hülle! Du siehst ja nicht mal gut aus!“ Offenbar fand ihr Kontrahent schnell zu seiner guten Laune zurück…
„Was kümmert es dich? Du wirst brennen und nichts wird von dir übrig bleiben! Nicht mal eine Erinnerung!“
„Du bist lustig! Meinst du wirklich, ihr gewinnt? Weißt du, meine Herrin hält es nicht mal für nötig, selbst hier aufzutauchen und sieh dich um! Ihr flieht. Und da meinst du, ihr gewinnt?“
„Das ist mir egal. Selbst wenn du mich umbringst, wird dir das nicht helfen!“
„Oh ja, ich weiß. Du stehst dann irgendwann wieder auf und gehst mir die Ewigkeit mit deinem Gerede auf die Nerven…“ Nur mühsam kann er offenbar seine Belustigung verbergen.
„Nein. Wir sind viel mehr und besser als ich…“
„Ahhhh! Ich verstehe. Na dann laß uns doch mal sehen, wie es um deine ach sooo viel besseren Freunde steht?“
Ein seltsames Gefühl überflutet Tara.
Als ob sie ihren Körper verlasse und über das Schlachtfeld flöge. Alles kann sie nun von oben beobachten.
Da ist Dreani, die zwar meisterlich mit ihrem Bogen umgeht und viele Kadaver zur ewigen Ruhe bringt, doch den Unmengen gieriger Grule hat sie letztlich auch nichts entgegenzusetzen, während diese sie bei lebendigem Leib fressen, während die feigen Bastarde der ihren fliehen, statt zu kämpfen…
„Du wärst natürlich bei ihr geblieben, nicht wahr?“ dringt es höhnisch in ihren Geist.
Einen Wimpernschlag später ist sie bei Rauvyl, die ohne Gliedmaßen recht schnell verblutet, während die Untoten einfach über sie weg laufen.
„Tja, du hast ihr mal so gar nicht beigestanden. Schämst du dich denn gar nicht?“ Quält die Stimme sie.
Einen weiteren Wimpernschlag später sieht sie Ameng, die im Streit mit Varda die Evakuierung des Mantelturms vorbereitet, während Varda offenbar dagegen ist…
Szene um Szene erscheint vor ihrem Auge und eine schlimmer als die andere.
Letztlich gipfelt es darin, dass sie Selissa sieht, wie sie aus…Schatten… Feuer formt und es auf die anrückenden Horden Untoter schleudert, bevor sie sich durch eine Art Loch in den Schatten zurückzieht….
Ebenso entgeistert, wie entsetzt sieht Tara in das bleiche Gesicht vor ihr, während die falsche Vampirin ihr hämisch sagt: „Das alles kannst du verhindern, wenn du dich mir anschließt. Dann und nur dann sind die, die dir wichtig sind sicher.“….

Mit einem Entsetzensschrei und naß vom Angstschweiß reißt Tara die Augen auf und findet sich in ihrer Wohnung über dem „Isolentia“ wieder. Alles ist ruhig…


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