Am frühen Morgen sah man Amin im Hafenviertel, er grüßte viele Leute die er wohl kannte und als die meisten auf dem Weg zur Arbeit oder den Tempeln waren, er sprang auf eine kleine Mauer, ein schon zerlesenes Buch mit den Lehren der Sharess in der Hand, ging auf der Mauer hin und her und begann laut und klar zu den Leuten zu Sprechen, flammend war seine Rede, kam aus seinem tiefsten inneren, die Stimme transportierte seine Emotionen:
Guten Morgen Bürger Rivins, einige von euch kennen mich, einige mögen mich, einige eher weniger, so wie es wohl jedem hier geht. Einigen von euch, helfe ich öfter bei der Arbeit, kaufe auch selbst bei euch ein, und niemand kann mir vorwerfen, ich würde keine gerechten Preise bezahlen - er deutet auf einen Fischer, den Schmied und den Metzger, die alle bestätigend nicken - und einigen bin ich nur mal kurz zur Hand gegangen - wieder nicken einige - und die Herren und Frauen vom Markt kennen mich alle, ich zahle gute Preise aber ich bestehe auch auf Qualität. Für die die mich nicht kennen, ich bin Amin Ibrahim bin Abdul Azziz, ich wohne im Lager des fahrenden Volkes vor der Stadt, bin Wache beim Mantel der Sterne, koche sehr gerne und möchte heute auch einmal predigen. Er hebt die Hand Ja ich weiß, ihr wurdet in der letzten Zeit mit einigen Predigten hier beglückt, und gerade deshalb denke ich, sollte man euch auch einmal von anderem Glauben berichten. Und bevor es Missverständnisse gibt, ich bin kein Kleriker oder Priester, ich kann euch nicht segnen oder heilen oder andere Wunder vollbringen. Aber ich bin wie ihr, in einem Zirkus geboren, dort arbeitet man schon als Kind mit. Jeder muss anfassen, so wie in den meisten Familien hier. Später, nach dem Tod meiner Eltern ging ich nach Tiefwasser zu meiner Tante, die dort Hohepriesterin der Sharess ist. Und ja, es ist durchaus schön dort zu leben - man hört einige Leute schmunzeln oder erstaunt blickend - aber auch dort muss man arbeiten. Ein Tempel reinigt sich nicht von allein, räumt sich nicht von allein auf, und auch muss er hier und da ausgebessert werden, es müssen Besorgungen gemacht werden, was halt so ansteht. Aber ich habe auch dort gearbeitet. Und da ich kein Talent dazu hatte Priester zu werden, lernte ich den Beruf des Schmiedes. Trotzdem ist mein Glaube fest und stark und ich bin überzeugt von den Lehren der Sharess. Warum betet er als Kämpfer nicht hauptsächlich Tempus an werdet ihr euch fragen. Natürlich bekommt er meine Gebete vor einem Kampf, das ist schließlich seine Domäne, aber ich lebe nicht um des Kampfes willen, oder um der Arbeit willen. Ich kämpfe und arbeite um die wenige Zeit die mir hier auf dieser Welt bleibt auch zumindest zwischendurch zu genießen. Ein gutes selbst zubereitetes Essen mit Freunden zu teilen und so einen angenehmen Abend zu verbringen, ist doch wunderbar. Bei einer Frau zu liegen, oder einfach nur eine schöne Partie Schach nach einem harten Arbeitstag, das Bier mit Freunden nach der Arbeit, oder die gemeinsame Zeit mit der Familie. All dies ist doch wofür wir leben, diese viel zu seltenen unbeschwerten Augenblicke, und all dies ist Sharess gefällig. Ausgelassenheit, Gesang und Tanz und ja, wenn alle es wollen auch Orgien, aber darauf kommt es nicht an. Es geht darum die Augenblicke die ihr für euch habt zu genießen. Und wenn es niemandem schadet und allen gut tut, dann tut ihr ihr Werk. Ich habe mir einige Predigten angehört und verurteile niemanden für seinen Glauben. Es soll jeder glauben was er möchte, aber ich frage mich in letzter Zeit immer öfter, brauchen wir noch jemanden der uns knechtet? Fragend blickt er in die Runde. Hat nicht ein jeder von uns schon einen Chef der uns Anweisungen gibt, Auftraggeber die am liebsten möchten das wir kostenlos arbeiten und denen egal ist, ob wir unsere Familien ernähren können. Natürlich geht es mir gut, ich werde verglichen mit euch fürstlich vergütet, aber ich kenne auch eure Situation. Also frage ich nochmal, braucht ihr einen Gott der von euch verlangt auf Knien zu rutschen? Wollt ihr euch wirklich dem Hass verschreiben? Euch besser fühlen weil ihr andere schlechter behandelt? Wie wollt ihr auf dem Totenbett liegen? Sollen eure Kinder und eure Partner in echter Trauer an eurem Bett stehen, und wollt ihr in ihren Blicken diese auch erkennen, nicht weil ihr alles richtig gemacht habt, sondern weil ihr euer bestes gegeben habt, oder ist es euch lieber das sie voller Abscheu und Verachtung neben euch stehen weil ihr alt geworden seit? Das sie einfach nur wünschen das ihr als schwache Person endlich aussortiert werdet? Möchtet ihr nicht lieber selbst dort liegen und zu euch selbst sagen können, ich habe mein bestes gegeben um den Leuten die mir wichtig sind das Leben zu verschönern? Oder möchtet ihr dort liegen und darauf zurückblicken, wie ihr anderen das Leben zur Hölle gemacht habt? Er blickt lächelnd in die Runde Natürlich ist es schwer, in einer langen Beziehung mit der harten Arbeit und der Verantwortung für die Familie seinem Partner das Gefühl zu geben, das man glücklich ist. Ihr habt alle Sorgen und Nöte und Ängste, seid müde. Und das kann ich euch nicht nehmen. Aber das Problem ist doch oft, das ihr zuviel wollt für euer Glück, dabei ist es oft so einfach. Eine weise Priesterin sagte mal, das Körperteil das den Weg zum Glück in einer Beziehung weist, ist das Ohr des Partners. Geht auf die Wünsche des anderen ein. Ihr habt es in der Hand. Nehmt euch am Tempeltag Zeit für eure Familie, geht Hinaus und macht ein Picknick mit euren Freunden und deren Familien, lasst eure Kinder einige Stunden spielen. Esst wenn es geht abends gemeinsam und redet miteinander. Schafft euch Zeiten für Eure Familie, und wenn es nur einige Momente am Tag sind. Diese Momente sind Kostbar. Geht auf die Wünsche eurer Partner ein, bemüht euch um eure Partner um die vielleicht eingeschlafene Leidenschaft wieder zu erwecken. Redet über eure Wünsche und Bedürfnisse und ihr werdet merken, das Leidenschaft vielleicht mal schläft, aber fast nie stirbt sondern sich wieder erwecken lässt. Ihr werdet wahrscheinlich nie reich werden, ihr werdet wohl auch nie wirklich die Annerkennung erfahren die ihr verdient, weil ihr die Kanäle reinigt und so dafür sorgt, dass die Stadt nicht in der eigenen Scheiße absäuft, weil ihr euch den Gefahren des Meeres stellt um Fisch zu bringen, dem Land die Ernte abtrotzt um für Nahrung zu sorgen, weil ihr das Leder gerbt, die Pelze herstellt, die Stoffe webt für die Kleider, auch die der reichen, weil ihr Handwerker seid ohne die diese Stadt nicht wachsen könnte. Aber ich sage euch, scheißt drauf. Wichtig ist nicht was andere denken, wichtig ist doch was ihr über euch denkt. Ihr dürft stolz auf das sein was ihr leistet, weil es wichtig ist. Jetzt macht eure Familien und eure privaten Momente auch noch zu etwas auf das ihr stolz sein könnt und euer leben wird sich verbessern. Ihr werdet weiter Sorgen, Nöte und Ängste auszustehen haben, aber die Momente die ihr genießen könnt, die genießt, und wenn alle beteiligten das genießen, dann ist das Sharess gefällig. Ein schöner Tag mit eurer Familie, ein entspannter Abend mit euren Freunden, eine leidenschaftliche Nacht mit eurem Partner, alles was euch gefällt und nicht gegen den willen eines beteiligten Verstößt ist ihr gefällig. grinst dann breit Ihr seht es ist nicht schwer ihr zu dienen, aber ich will euch nicht konvertieren. Ich will euch nur zeigen, dass ihr mit relativ wenig viel für euer Glück tun könnt und es wäre doch schade wenn ihr euch das entgehen lasst. Und wenn ihr nach einem schönen Erlebnis ihr zumindest ein kleines Gebet opfert, wird sie das erfreuen, und nicht euer schaden sein, denn sie ist freundlich, nur wenn ihr jemanden zu etwas zwingt wird sie erzürnt und eure Gebete nicht erhören. Also es ist Tempeltag, geht zu den Messen und dann, fangt an und nehmt euch Zeit für Freunde und Familie. Es wird nicht euer Schaden sein. Ihr könnt nichts verlieren und euer Leben verbessern, und ihr seid doch Leute der Tat. Verbessert euer Leben selbst anstatt darauf zu warten das irgendwelche Fürsten, oder Vorgesetzte das für euch tun, oder irgendwelche Priester die Tyrannei und Unterdrückung für gut halten. Warum sollte man einen Gott fürchten müssen, wenn man doch nichts getan hat das gegen ihn gerichtet war? Götter sind doch genau das, Götter, wenn man nichts gegen sie tut sollte Respekt doch ausreichend sein. Die Geschichte lehrt und doch, Reiche die darauf aufbauten, dass Furcht und Gewalt herrschte gingen unter weil sich das Volk dagegen auflehnte. Also warum sollte ich einem Glauben huldigen, wenn ich den den Gott fürchten muss? Es will auch niemand in einem Land leben, in dem man den Adel fürchten muss. Es gibt da vor allem einen Unterschied, die Götter die ich verehre, kann ich mir aussuchen. grinst dann breit Aber nun habe ich genug gepredigt, davon bekommt ihr sowieso noch mehr. Geht in die Tempel und dann denkt an meine Worte, genießt den Tag, kümmert euch um eure Familie und Freunde. Entfacht die Leidenschaft wieder und nutzt die wenige Zeit die euch dafür bleibt zu Genuss und Freude. Und wenn ihr noch Fragen habt, ihr wisst wo ich wohne, ich werde so gut ich es vermag antworten. Dann sprang er von der Mauer und ging lächelnd zurück in Richtung des Lagers.
_________________ Chars: Amin Ibrahim bin Abdul Azziz - Die männlichste Hausfrau Rivins Maron Hilti - Chaos auf zwei Beinen Soeren Hendrikson - Kleriker des Tempus Alibert Reyer - Barde mit einer Vorliebe für schnelle, zotige Lieder und wilden Tanz
Famous last words aus dem Internet: I haven't asked how big the room is, i've said i cast FIREBALL. Look, Archers. Who's the bitch with the Spiders?
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