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[Die Wahl] Gespräche im Hafen
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Autor:  Xenturriximiras [ Di 9. Aug 2011, 21:26 ]
Betreff des Beitrags:  [Die Wahl] Gespräche im Hafen

Familie Rostknauf. Eine schäbige, zu enge Unterkunft im Hafen. Die Mutter bringt das spärliche Essen herein. Eine Ratte rennt quiekend davon. Der grauhaarige Vater schaut müde drein. Sohn blickt wütend auf das Essen. Tochter hat traurigen Blick.

Sohn: "Schon wieder so wenig?"
Mutter: "Wenn du mal arbeiten gehen würdest, würde mal mehr auf dem Tisch stehen."
Sohn: "Wo denn? Bei Vater, für den Hungerlohn?"

Vater hustet Blut in die Faust. Mutter und Tochter blicken besorgt, Sohn für einen Moment auch, dann wieder zorniger Blick.

Mutter: "Wieso gehst du nicht zu Frau Elanor oder zur Wolkenmeer? Sie hat die Tage kostenlose Heilung angeboten im Torviertel. Die hat sogar Hildes kaputtes Kreuz gerichtet."
Vater: "Wann denn? Ich schieb schon die ganze Zeit Doppelschichten am Dock und wenn ich fehle, auch nur einmal zu spät komme, wird mich der Cheffe rauswerfen, wie er es mit dem alten Herbert getan hat."
Tochter: "Ich habe gehört, dass der Vermieter ihn und seine Familie rausgeschmissen haben, als er nur eine Miete nicht zahlen konnte und dass sie jetzt irgendwo in den Slums untergekommen sind."
Vater: "Die da oben lassen gerade ihren ganzen Frust an uns heraus. Die ganzen Reformpläne von der Khalid und dem Rat haben denen da oben Angst gemacht."
Tochter: "Ich habe gehört, die wollen Mindestöhne einführen und die Mietpreise regeln! Frau Khaild will uns wirklich helfen! Vater, wähl' doch die Frau Khalid!"
Mutter: "Ich weiß nicht. Vielleicht sollten wir die Hohepriesterin Sehvet wählen. Beim letzten Sturm wäre fast das Dach über uns eingebrochen. Khalid meint es vielleicht gut mit uns, aber wenn Umberlees Zorn über uns kommt, ist alles vorbei."

Der Sohn legt angewidert den Löffel weg.

Sohn: "Was seid ihr eigentlich alle für Schwächlinge?"
Mutter: "Wie redest du eigentlich mit deinen Eltern!?"

Der Vater schaut nur müde und hilflos drein. Er hustet wieder Blut.

Sohn: "Die behandeln uns wie Dreck und ich will nicht von den Almosen der Oberen abhängig sein ... denkt nicht, es bricht mir nicht das Herz, wenn ich Vater jede Nacht husten höre, sehe wie er sich für einen Hungerlohn abmüht und erniedrigt!"
Tochter: "Ja dann such dir doch Arbeit und hilf ihm!"
Sohn: "Ich habe welche gefunden."

Alle schauen ihn überrascht an. Der Sohn steht auf und geht zur Türe, lässt sein Essen unangetastet stehen.

Sohn: "Ich gehe zur Miliz. Ihr werdet sehen, eines Tages werde ich ganz groß rauskommen und mir einfach nehmen, was mir zusteht ... und nicht mehr darum betteln. Diese Wahlen sind eine Farce. Die einzig wahre Herrschaft, die einzig starke Herrschaft ist die, der Tyrannei, heil Tyrannos!"

Er geht. Die Familie blickt bedrückt drein. Der Vater hustet wieder Blut.

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