Detektiv ConanHandlungShinichi Kudo ist ein Schülerdetektiv - allerdings löst er nicht die Kriminalfälle die man von einem jugendlichen vielleicht erwarten würde - er löst echte Mordfälle bei denen selbst die Polizei keinen Schimmer hat wer der Täter ist oder schlimmer noch, den falschen verdächtigt oder überführt glaubt. Sein großes Vorbild ist Sherlock Holmes.
Shinichi ist zwar extrem von sich selbst eingenommen, hat aber einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn - er würde sich niemals damit zufrieden geben einen Fall als gelöst zu betrachten, wenn er sich nicht 100% sicher ist den wahren Täter überführt zu haben.
Der Twist ist, dass Shinichi in der ersten Episode einer Mafiaorganisation auf die Schliche kommt und außer Gefecht gesetzt wird. Da sie ihn an einem öffentlichen Platz nicht erschießen können (die Polizei ist noch vor Ort) verabreichen sie ihm ein experimentelles Gift, das keine Rückstände im Körper zurücklässt und somit nicht nachweisbar ist.
Allerdings hat das Gift auf Shinichi eine andere Wirkung. Anstelle zu sterben, bildet sich sein Körper zurück zu dem eines fünfjährigen Kindes. Da Shinichis Eltern im Ausland leben, kommt er kurzerhand bei seiner Klassenkameradin Ran Mori unter, die gleichzeitig auch sein heimlicher Love Interest ist.
Allerdings darf niemand wissen, dass er Shinichi ist, da die Organisation ihn ansonsten finden und töten würde und schlimmer noch - alle die davon wissen. Also gibt er sich fortan als Conan Edogawa aus.
Das Problem: Niemand glaubt einem 5 jährigen Kind, dass es Kriminalfälle lösen kann.
Also muss er sich der List bedienen den Vater von Ran - der ein mehr oder minder erfolgloser Detektiv ist - mithilfe eines Narkosepfeils schlafen zu legen und anschließend seine Stimme nachahmend den Fall aufzuklären. Dazu bekommt er von einem Erfinder, den er eingeweiht hat, technische Hilfsmittel gestellt.
Diese Problematik und die langfristige Aufdeckung der Mafiaorganisation sind zentrale Themen des Animes.
BeurteilungIch liebe diesen Anime.
Der Anime ist mit viel Herz und Liebe fürs Detail gemacht - was man von einem guten Detektivanime auch erwarten darf. Das Thema ansich wäre bereits interessant, aber durch den zusätzlichen Plottwist bekommt der Anime eine sehr einzigartige Note verliehen. Die Problematik, dass Shinichi eben nun im Körper eines fünfjährigen steckt wird in dem Anime in aller Breite ausgewalzt. Auch die Liebesbeziehung zwischen Shinichi und Ran in all ihrer Tragik wird sehr stimmungsvoll inszeniert - insbesondere das Dilemma, dass Shinichi ja praktisch ständig bei ihr ist, es ihr aber nicht sagen kann während sie ständig auf seine Rückkehr wartet.
Der Anime hat leider ein einziges Problem: Seine Beliebtheit.
Dieser Anime ist in Japan so beliebt, dass man die Kuh nun melken will bis sie keine Milch mehr geben kann. Es gibt mittlerweile an die 800 Episoden des Animes und das meiste davon sind sogenannte "Filler-Folgen" also Episoden, die mit der eigentlichen Haupthandlung nichts zu tun haben. Diese sind in ihrer Qualität häufig nicht so gut wie die Main Story Episoden und insbesondere leidet dabei, dass die Charaktere sich nicht weiterentwickeln, weil der Status Quo bei diesen Fillern natürlich erhalten bleiben muss.
Die Hauptepisoden sind aber, meiner Meinung nach, ein wahrer Genuss. Insbesondere das Zusammenspiel der zahllosen Nebencharaktere ist sehr ansprechend. Jeder dieser Charaktere hat eine Persönlichkeit und ist liebevoll gestaltet. Auch die Mordfälle sind allesamt sehr kreativ und interessant inszeniert - auch hier muss ich aber leider betonen, dass die Mordfälle in den Filler-Episoden stellenweise so absurd inszeniert sind, dass es schlichtweg übertrieben ist. Die Fälle werden, in den Hauptepisoden, auch in der Regel auf mindestens 2 Episoden verteilt, sodass auch genügend Zeit für Details bleibt. Das Konzept tut dem Anime sehr gut, da in 50 Minuten einfach genug Zeit für ansprechende Handlung bleibt. Das merkt man insbesondere an den kurzen Ein-Episoden-Fällen zwischendurch, bei denen alles doch arg gequetscht wirkt. Es benötigt eben eine gewisse Zeit einen Mordfall zu präsentieren. Leider etabliert sich durch die Filler ein gewisser Modus Operandi.
Mordfall geschieht - Conan ermittelt, wird ein bisschen angeschnauzt weil er ja noch ein Kind ist - Conan löst den Fall - Rans Vater schläft ein - Conan klärt den Fall auf.
Allerdings weichen die Hauptepisoden oft von dem Modus Operandi ab, sodass Conan sich manchmal Gedanken darüber machen muss wie er den Fall überhaupt präsentieren kann, weil Rans Vater beispielsweise garnicht anwesend ist. Das führt dann stellenweise zu sehr lustigen Szenarien. Auch gibt es tatsächlich Episoden, in welchen es nicht direkt einen Mordfall aufzuklären gibt sondern, sondern welche verhindert werden müssen. Die Sahnehäubchen sind schließlich die Episoden in denen sich Shinichi den Fall selbst aufklären darf.
Wer Interesse an dem Anime hat, dem kann ich stark empfehlen sich die ersten Episoden anzusehen - da gibt es praktisch noch keine Filler - und sich dann bei Gefallen explizit die Hauptstoryepisoden anzusehen und die Filler auszulassen. Allerdings kann man sich die Filler auch durchaus ansehen, sie sind nicht unbedingt schlecht, aber eben nicht so gut wie die eigentlichen Episoden!
Auch hat der Anime es auf mittlerweile 15 Filme gebracht, die allesamt sehr, sehr gut gemacht sind.
Persönliche Wertung 8/10 Mit Filler
Persönliche Wertung 10/10 Ohne Filler