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Speakers' Corner
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Seite 2 von 12

Autor:  Xenturriximiras [ Do 19. Feb 2009, 09:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Speaker's Corner

Die Gerüchte stimmen also. Ich höre andauernd von irgendwelchen Schülern die aus'm Norden oder Niedersachsen kommen und keine Ahnung haben was ne Ex(temporale) ist.

Eine Extemporale ist eine unangekündigte schriftliche Arbeit. Das gleiche wie eine Abfrage in schriftlicher Form. Dabei geht es um Grundwissen (und da zählen die hier ziemlich viel dazu) + Stoff der letzten beiden Stunden.

So eine Ex kann man so gut wie immer schreiben und dank dieser ist man dazu genötigt stets Ahnung vom Unterrichtsstoff zu haben.

Aber Abfragen habt ihr da bei euch schon...? Vielleicht habe ich das auch nur falsch verstanden und ihr habt auch Exen, nur dass ihr sie anders nennt..?

Also, ich bin echt mal dafür, dass man ein einheitliches Schulsystem einführt und zwar bundesweit. Da existieren manchmal Differenzen zwischen dem bayrischen Standart und diverser anderer Bundesländer, dass es für die bayrischen Schüler unfair ist und für die anderen schlecht, sollten sie mal in Bayern landen (wie ne Schülerin aus unserer Schule, die aus einem bremer Gymnasium kam und angeblich ziemlich gut gewesen sein soll, ist durch die Probezeit der FOS gerasselt).


Edit: Ahja! Und natürlich werde ich lernen. Ich habe mich im Grunde in die Ferien gerettet ^^ ... da habe ich endlich mal Zeit meine ganzen Lücken auszufüllen.

Autor:  Kay [ Do 19. Feb 2009, 09:50 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Speaker's Corner

Das nennt man bei uns einfach Test! *hust* Und die zählen auch bei uns, je nachdem in welchem Fach, was für ein Schlag von Lehrer und wie aufgezogen ne' Menge.

Und ich stamme aus dem Westen :P .

Es stimmt aber schon, der Standart in Bayern ist ein weitaus höherer als in anderen Bundesländern. Allerdings glaube ich nicht, dass sich das jemals soweit ändert, dass der schulische Standart in ganz Deutschland gleich sein wird - dafür gibt es einfach teilweise zu große Unterschiede.

Autor:  naXel [ Do 19. Feb 2009, 09:52 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Speaker's Corner

Ich habe seid 5 Jahren keinen unangekündigten Test mehr geschrieben. :D

Autor:  Kay [ Do 19. Feb 2009, 09:55 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Speaker's Corner

Ich schon... *g*

*seufzt* Aber ich kenne das wovon Xent schreibt, vonwegen nicht zu Potte kommen... ich müsste mich schon seit Wochen mal darum bemühen herauszufinden was ich studieren will... aber da fehlt auch irgendwie der Antrieb sich genau zu informieren und festzulegen.

Naja, noch ist ja Zeit! 8-)

Autor:  Kelindahr [ Do 19. Feb 2009, 10:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Speaker's Corner

Nicht "wollen" sondern "machen".

Autor:  Xenturriximiras [ Do 19. Feb 2009, 10:02 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Speaker's Corner

Kay hat geschrieben:

Und ich stamme aus dem Westen :P .


Wenn man in Augsburg lebt, dann liegt so gut wie alles in Deutschland im Norden. ^^

Was die Begriffsunterschiede angeht; man tendiert in den hiesigen Schulen zu Fremdwörtern, um das Ganze einfach professioneller wirken zu lassen, was ich grundsätzlich gut finde, nicht wegen dem Image, sondern, weil mein Wortschatz dadurch etwas erweitert wird.

Autor:  Xenturriximiras [ Do 19. Feb 2009, 10:03 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Speaker's Corner

Kelindahr hat geschrieben:
Nicht "wollen" sondern "machen".


Amen.

Autor:  Kelindahr [ Do 19. Feb 2009, 10:05 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Speaker's Corner

Xenturriximiras hat geschrieben:
Kay hat geschrieben:

Und ich stamme aus dem Westen :P .


Wenn man in Augsburg lebt, dann liegt so gut wie alles in Deutschland im Norden. ^^

Was die Begriffsunterschiede angeht; man tendiert in den hiesigen Schulen zu Fremdwörtern, um das Ganze einfach professioneller wirken zu lassen, was ich grundsätzlich gut finde, nicht wegen dem Image, sondern, weil mein Wortschatz dadurch etwas erweitert wird.


Fremdwörter erweitern aber nicht immer den Wortschatz sondern verwässern diesen ganz häufig auch und sorgen dafür das die "Mutterspraxhe" der jeweiligen Region verloren geht.

Autor:  Xenturriximiras [ Do 19. Feb 2009, 10:07 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Speaker's Corner

Klar, das Risiko besteht. Aber ist das nicht auch grundlegende Voraussetzung für die Weiterentwicklung einer Sprache?

Autor:  Kelindahr [ Do 19. Feb 2009, 10:11 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Speaker's Corner

Xenturriximiras hat geschrieben:
Klar, das Risiko besteht. Aber ist das nicht auch grundlegende Voraussetzung für die Weiterentwicklung einer Sprache?


Darüber wurden ja schon unzählige Gespräche geführt. Aber ich denke das uns da momentan etwas das Maß abhanden gekommen ist und eine Sprache 'entsteht' mit der ich persöhnlich mich nicht recht anfreunden kann. Deutsch verwässert und wird zu einem seltsamen Mix aus Englischen und Deutschen Worten und dazu kommt noch die ohnehin Sprachliche Verarmung welche durch das Internet nurnoch verstärkt wird.

Autor:  Xenturriximiras [ Do 19. Feb 2009, 10:16 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Speaker's Corner

Dein Unbehagen kommt nicht von irgendwo, es ist durchaus berechtigt und nachvollziehbar. Aber ich stehe dem eher neutral gegenüber; ich lasse mich teilweise von meiner Neugierde leiten und sauge alles auf was irgendwie von Interesse ist (auch Slang) schalte dann aber auch komplett zum Hochdeutsch um, wenn es die Situation erfordert.

Autor:  Kay [ Do 19. Feb 2009, 10:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Speaker's Corner

Ach es gibt soviele Begriffe die in vielen anderen Regionen Deutschlands nicht bekannt sind und in anderen als selbstverständlich angesehen werden.

Nehmen wir nur mal ein paar Beispiele:

Im Norden (z.B. Schleswig-Holstein):

Wort: Tüdeln
Oft gebraucht in Zusammenhang wie z.B.: "Was tüdelst du denn da?" "Tüdel mal nicht so rum."

Im Westen (z.B. NRW):

Wort: Kitsche
Bedeutung: Rest eines Apfels
Wort: Katsche
Bedeutung: Kleiner Makel an einem Gegenstand, z.B. das kleine Loch in einer Fliese wenn ein harter Gegenstand drauf fiel und etwas von der Fliese absplitterte, der entstandene Makel heißt dann Katsche.
Wort: Dötsche
Bedeutung: Eine eingedrückte Stelle, z.B. bei Obst, aber auch verwendet bei Blauen Flecken am Arm ("Wo bist du denn gegen gedötscht?")

*g* Ich finde diese Worte einfach lustig und die gehören dazu, wie langweilig wäre es doch, wenn wir alle die selbe Sprache sprechen würden! :mrgreen:

Autor:  Kelindahr [ Do 19. Feb 2009, 10:22 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Speaker's Corner

Slang ist nichtmal das Problem sondern eher eine Sprachliche abstumpfung die auch zu Emotionaler verrohung führt.

Heut zutage bombt man sich mit Abkürzungen zu, schreibt keine Briefchen mehr sondern auf 160 zeilen beschränkte Nachrichten, und ich weis bis heute nicht wie einen ein

"ild" emotional noch anrühren soll.

Ebenso sinkt die Komunikationsbereitschaft

Wo man früher noch sagte:

"Hast du Lust mit in den Kiosk zu gehen?" kam

"Bock auf Kiosk?"

darauf folgte das heutige

"Kiosk?!"

Und was kommt morgen...

*grunz...zeigt auf den Kiosk* und als antwort: *Grunzt und nickt*

Autor:  Kay [ Do 19. Feb 2009, 10:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Speaker's Corner

Heutzutage wird eben in der Umgangssprache abgekürzt. Solange man noch immer wechseln kann - wie Xent oben schrieb - auf das altbekannte Hochdeutsch finde ich das garnicht so schlimm.

Wem passiert das schon nicht, dass wenn man mit Freunden oder Familie umgeben ist man die Sätze, die das Gegenüber ohnehin weiter denken kann, verkürzt?

Auch wenn man sich meistens dennoch die Mühe macht ganze Sätze zu formen, bei manchen Personen passiert es mir auch, dass ich nur Worte sage und die genau wissen "was geht" und da sind dann keine weiteren Worte nötig - geht so eben schneller.

Wenn es aber allgemein im Sprachgebrauch ohne Rücksicht auf das Gegenüber zum Nenner wird ist es ein Problem. Nur was soll man dagegen tun?

Was das "idl" und z.B. "hdagdl" (hehe^^) angeht, ich denke das ist einfach eine Erfindung weil SMS Geld kosten und umso mehr Informationen da rein bekommt desto besser. Also schreiben viele nur noch in Abkürzungen wenn sie so etwas verschicken!

Autor:  Xenturriximiras [ Do 19. Feb 2009, 10:32 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Speaker's Corner

@Kay: Also die Begriffe habe ich noch NIE im Leben gehört ^^

Gut, aber du hast Folgendes vermutlich auch noch nicht gehört:

"Bin beim Schaffen!" Ich lass dich mal raten was es heißt ^^

oder ...

"Zutseln, nicht..." ? ^^

@Kel

Auf gewisse Weise wirken deine Darstellungen etwas erschreckend, weil sie eben so real sind. Wenn ich eine Liebes-SMS aus unseren heutigen Tagen mit Goethes "Die Leiden des Werther" vergleiche ... ok, ich brauch gar nicht so weit zurückzugehen, ich brauch' nur die Liebesbriefe meiner Großeltern anschauen und sehe schon wie wir beziehungs-, emotions- und sprachtechnisch degeneriert sind.

Autor:  Animus [ Do 19. Feb 2009, 10:51 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Speaker's Corner

Kelindahr hat geschrieben:
Xenturriximiras hat geschrieben:
Klar, das Risiko besteht. Aber ist das nicht auch grundlegende Voraussetzung für die Weiterentwicklung einer Sprache?


Darüber wurden ja schon unzählige Gespräche geführt. Aber ich denke das uns da momentan etwas das Maß abhanden gekommen ist und eine Sprache 'entsteht' mit der ich persöhnlich mich nicht recht anfreunden kann. Deutsch verwässert und wird zu einem seltsamen Mix aus Englischen und Deutschen Worten und dazu kommt noch die ohnehin Sprachliche Verarmung welche durch das Internet nurnoch verstärkt wird.


Och ist in dem Fall doch eh nur Bayrisch XD (ist nicht bös gemeint Xen ;) nur die typischen neidischen Bayern-witze :mrgreen: )

Xenturriximiras hat geschrieben:
@Kay: Also die Begriffe habe ich noch NIE im Leben gehört ^^

Gut, aber du hast Folgendes vermutlich auch noch nicht gehört:

"Bin beim Schaffen!" Ich lass dich mal raten was es heißt ^^

oder ...

"Zutseln, nicht..." ? ^^


Ich übersetz jetz mal wenn ich darf ja?
"Bin beim Schaffen!" = "Bin auffa Maloche!"

"Zutseln, nicht..." soweit ich das verstanden hab etwa "'saugen', nicht..." (wobei saugen in diesem Fall das Aufsaugen in den Mundbereich meint)

Autor:  Kelindahr [ Do 19. Feb 2009, 10:55 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Speaker's Corner

Kay hat geschrieben:
Heutzutage wird eben in der Umgangssprache abgekürzt. Solange man noch immer wechseln kann - wie Xent oben schrieb - auf das altbekannte Hochdeutsch finde ich das garnicht so schlimm.

Wem passiert das schon nicht, dass wenn man mit Freunden oder Familie umgeben ist man die Sätze, die das Gegenüber ohnehin weiter denken kann, verkürzt?

Auch wenn man sich meistens dennoch die Mühe macht ganze Sätze zu formen, bei manchen Personen passiert es mir auch, dass ich nur Worte sage und die genau wissen "was geht" und da sind dann keine weiteren Worte nötig - geht so eben schneller.

Wenn es aber allgemein im Sprachgebrauch ohne Rücksicht auf das Gegenüber zum Nenner wird ist es ein Problem. Nur was soll man dagegen tun?

Was das "idl" und z.B. "hdagdl" (hehe^^) angeht, ich denke das ist einfach eine Erfindung weil SMS Geld kosten und umso mehr Informationen da rein bekommt desto besser. Also schreiben viele nur noch in Abkürzungen wenn sie so etwas verschicken!


Mir ist der Grund warum das passierte durchaus bewusst. Aber was man dagegen tun kann? Jugendlichen Und Kindern das Possitive und 'schöne' an der Sprache zeigen, sie mehr zum Lesen animieren und mehr mit Ihnen sprechen. Vorallem im Deutsch Unterricht kann man da viel bewegen.

Btw:

"Die sind AFK" zu sagen wärend man jemanden real gegenüber steht zähle ich bereits dazu ;p

Und was dialekte und akzente angeht, die finde ich in ordnung. :)

Autor:  Kay [ Do 19. Feb 2009, 11:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Speaker's Corner

Hehe Xent, da geht's dir nicht alleine so! Die im Norden kennen die NRW-Begriffe auch nicht! Sogar manche aus NRW nicht... weshalb ich vermute es ist eher im Ruhrpott bekannt.

Also das mit dem Schaffen habe ich schon mal gehört, aber hätte ich nicht genau übersetzen können. Und Zutseln... ist doch ganz klar!

Das sagt mir gar nichts... *g* Habe ich noch nie gehört. ^^

Dafür habe ich eine Internetseite gefunden für die Ruhrpott-Sprache!

Das Erschreckende daran: Es stimmt.

Zwar reden nicht alle so und auch nicht immer so konsequent, aber wenn man mal "drin" ist, dann wird genauso der Sprachgebrauch genutzt. Außerdem wird immer ein gewisser Teil dieser ... Lektionen angewand, schon unterbewusst. Unglaublich und ich nahm an, wir hätten keinen Dialekt! :(

Autor:  Xenturriximiras [ Do 19. Feb 2009, 11:17 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Speaker's Corner

Ok, Animus hat was das Zutseln angeht recht; es heißt 'lutschen', 'saugen'. Hier wird das oft im Zusammenhang mit "Zutseln, nicht beißen die Weißwurscht!" benutzt ^^

Und ... was heißt "auf der Maloche"?!

@Kel

In der Schule wird einem Literatur nähergebracht, übernehmen das auch für das restliche Leben. Bei mir hat es geklappt. Wir mussten Goethes Faust lesen und ich habe gleich den zweiten Teil gekauft, den auch gelesen und dann auch noch gleich mal die Leiden des Werther gekauft ... und mittlerweile habe ich Schiller durch ^^

Es ist für mich einfach beeindrucken was man mit Sprache und Fantasy alles erschaffen kann, welche Emotionen man im Leser hervorrufen kann. Naja, diese Faszination verbinden viele mit "Arbeit für die Schule".

Autor:  Kay [ Do 19. Feb 2009, 11:39 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Speaker's Corner

Auf der Maloche heißt soviel wie auf der Arbeit.

Wenn man sagt: "Ich geh' malochen!" Heißt das soviel wie: "Ich geh' arbeiten!" Allerdings wird mit malochen schwere körperliche Arbeit gemeint.

-------

Der Unterricht in der Schule kann auch sehr verschrecken. Wir haben für meinen Geschmack so langweilige Bücher durchgenommen und manchmal auf verschiedenen Schulen dann natürlich Wiederholungen... dass ich z.B. lesen prinzipiell ablehnte als ich noch in der Schule war. Erst durch die Saga des Dunkelelfen (hoho) habe ich langsam angefangen zu lesen.

Über verschiedene Fantasy-Romane ging es weiter, bis man merkt dass die sich in der Sprachgestaltung (fast) alle ähneln. Inzwischen lese ich gerne und viel, habe stetig ein Buch was ich am lesen bin, aber ich bin kein Fan mehr von Fantasy-Romanen, dafür von Jane Austen.

Tja, was will ich damit sagen? Wenn man mit Zwang oder nur mit Nachdruck einem jungen Teenager oder Jugendlichen versucht das Lesen näher zu bringen, kann das sehr schnell nach hinten los gehen. Wenn er eine Lesernatur ist kommt das irgendwann von ganz alleine. Es gibt auch Leute die bis ins hohe Alter ein Grauen bekommen, wenn sie ein Buch sehen! Aber daran wird sich dann auch nichts ändern, wenn man ihnen die Bücher sonst wie schön redet. Das kenne ich widerrum von meinem Vater, der weigert sich vehement ein Buch zu lesen, obwohl sein bester Freund als Schriftsteller tätig ist. *g* Es gibt eben solche und solche Menschen :) .

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