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 Betreff des Beitrags: Was des Bauern Brot, des Adels' Kuchen
BeitragVerfasst: Di 23. Jul 2013, 14:25 
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Es war ein warmer Tag, wie auch die Letzten gewesen waren. Sie saß auf einem Holzstuhl und las den letzten Bericht, der ihr geschickt wurde. Sie hörte in der Ferne das Zwitschern von Vögeln und nur wenig später das Spannen einer Schleuder.

Sie griff nach ihrem Weinkelch und nahm einen Schluck daraus, dann hielt sie inne. Sie musste kurz dem Reflex, das edle Getränk durch Überraschung wieder auszuspucken, widerstehen. Sie schluckte und sprach leise, während in nicht allzu weiter ferne das loslassen einer Schleuder und sausen eines Steines durch die Luft ertönte... "Drachenfels ist zerstört..?"

Das Zwitschern der Vögel schien einen Augenblick an Lautstärke zu verlieren, während sie den Aufprall des Steines gegen die Erde nicht wahr nahm. Dann wendete sie ihren Kopf auf eine Ecke des Balkons. In dieser Ecke lag, zum verdursten verurteilt, ein Blumenstrauss. Die Blüten waren bereits vertrocknet und zerfielen bei der kleinsten Berührung wie trockenes, altes Pergament.

Erneut wurde eine Schleuder gespannt, sie senkte wieder ihren Blick auf den Bericht und las weiter. Als sie ans Ende gelangt war faltete sie das hochwertige Papier und legte es auf den Tisch neben ihren Weinkelch. Sie hatte bereits alles zusammengestellt für ihre Reise, doch wer wusste schon, was auf sie warten würde?

Der Schleuderstein schwirrte durch die Luft und beendete mit einem qualvoll klingenden Krächzen das Zwitschern eines Vogels. Sie hörte den Jubelruf ihres Sohnes und sah seitlich zu ihm, während er zum Balkon lief um dem fallenden Luftbewohner nachzusehen.
Es gab Dinge, die würden sich nie ändern.


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 Betreff des Beitrags: Re: Was des Bauern Brot, des Adels' Kuchen
BeitragVerfasst: Fr 26. Jul 2013, 14:53 
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"Darf ich mitkommen Mama? Wenn ich bei dir bin, kann mir nichts passieren und dann lerne ich auch viel mehr, es gibt keine bessere Lehrerin als dich."

Die Schmeicheleien ihres Sohnes zauberten ein Lächeln auf ihre Lippen. Er wusste genau, was sie gerne hörte und versuchte es geschickt zu nutzen um zu bekommen was er wollte. Elona wusste, was er wollte. Er wollte Melinda treffen, wieder mit ihr spielen, seine guten Manieren zeigen und ihr erzählen, dass er nun soviel über Lathander las.

"Alexis..."

Er sah, wie ihre Mundwinkel sich senkten und fürchtete bereits, dass sie nicht auf seine unglaublich gut formulierten Komplimente eingehen wollte. Also musste er sich etwas Besseres einfallen lassen.

"Ach Mama, du musst dir keine Sorgen machen wegen dem Kindergeschrei. Das Geschrei der Kinder von dem ... Baron und der Baronin von Drachenfels wird mich nicht beim lernen stören."

Es gefiel ihm nicht, seinen Vater so distanziert und jene Diebin, die ihm seinen Vater stahl, auf selber Stufe mit ihm zu benennen. Es fühlte sich in seinem Mund an, als würde er diese bittere Medizin schlucken müssen, welche er die letzten Monde so oft bekommen hatte. Aber er wusste, dass es seiner Mutter sehr gefallen würde.


Sie hob ihre Augenbrauen erfreut und lächelte zufrieden. War es wirklich schon soweit, dass Alexis verstanden hatte, dass jeder weitere Kontakt zu seinem Vater nur problematisch sein würde und er ihn daher besser als Bekannten betrachten würde? Nein. Dafür war er zu jung, vielleicht war sein Stolz gekränkt, sein Herz verletzt, aber Elona wusste, dass er seinen Vater vermisste und liebte. Aber er bemühte sich wirklich sehr.

"Nun gut..."

Seine Augen hellten sich augenblicklich auf.

"... aber nur unter ein paar Bedingungen."

Er seufzte leise, natürlich würde sie es ihm nicht 'so' leicht machen.

"Du kehrst abends ins Anwesen zurück. Die Türe werde ich in meinem Zimmer erschaffen und Zyara wird auf dich aufpassen. Keine Tricks, kein Herausschleichen. Du tust, was ich dir sage und solltest du dem Fürsten begegnen bist du der liebste, freundlichste und höflichste junge Baron den ich je gesehen habe. Das selbe gilt für dich, wenn andere Adelige oder gar ihre Kinder anwesend sind. Kein Angriff auf irgendwelche Vögel, keine bösen Worte und wenn du Melinda siehst, wirst du dich fern halten, es sei denn Alessa erlaubt ihr zu dir zu gehen."

Seine Augen wurden größer. Wie sollte er bei sovielen Anweisungen denn noch in Ruhe spielen können? Aber seine Mutter konnte auch nicht überall sein. Sie hatte sicher viel damit zutun über irgendwelche langweiligen Dinge zu sprechen, die anarchistische Bürgermeisterin zurecht zu weisen, rumzutanzen und Anweisungen herauszugeben.

"Und Alexis... keine Spiegel. Keine Fähigkeiten, in Ordnung? Ich möchte, dass du es mir versprichst." Ihre Stimme war nun ernst, ihr Blick durchdringend.

Er wusste genau, worauf sie anspielte. Ein Nicken würde hier nicht genügen und so versprach er ihr, sich zurück zu halten.

"Gut, du hast doch bestimmt bereits alles vorbereitet. Hol' deine Sachen, nimm' meine Hand und dann gehen wir."

Alexis zögerte. Meinte sie nun ernsthaft 'gehen'? Es war doch viel zu weit um bis nach Rivin zu gehen oder nicht? Vielleicht sollte er seine Reitstiefel besser anziehen oder seine Wanderstiefel...

"Teleportieren. Jetzt beeil dich schon." Seufzte sie ungeduldig und er machte sich in Windeseile fertig.


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 Betreff des Beitrags: Re: Was des Bauern Brot, des Adels' Kuchen
BeitragVerfasst: Fr 26. Jul 2013, 15:31 
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Nachdenklich ging sie noch einmal die Berichte und Briefe durch. Las es mit größter Aufmerksamkeit und ignorierte, wie Alexis verschiedene Tunikas die für ihn eingepackt waren betrachtete, verglich und mit Hilfe von Naga überlegte welche er anziehen solle.

"Diese ist gelb, das ist Lathandergelb Naga."

Elona dachte zurück an das Gespräch mit Jessica, der Gräfin von Artief. Wie ernst sollte sie diese Anweisung nehmen? Würde das Ignorieren der Anweisung sich zu negativ auf die kommenden Pläne auswirken?

"Das ist blau, Fürstenblau und das ist Wolkenmeerblau. Ah.. die da ist grün, Greifensteingrün." Er verzog seine Mundwinkel und flüsterte leise. "Eigentlich 'Baumpython'-Grün, Greifen sind garnicht grün, ich meine damit eher die Baronie, Naga. Greifen sind eigentlich dumme, riesige Vögel deren Gehirn so klein wie das eines Spatzen ist und ihr Körper ist der von Löwen."

Naga rollte sich ein, ihre Augen fixierten Alexis. Naga war eine Regenbogenboa von 1,6 m Länge und sie hatte noch nicht aufgehört zu wachsen.

"Wenn ich es trage, ist es Baumpython-Grün." Sagte er leise in Nagas' Richtung, schob' die grüne Tunika aber zur Seite.

Elona lehnte sich zurück und seufzte. Wie sollte sie die Anweisung Jessicas' umsetzen ohne dass es negative Konsequenzen ergab? Wie der Fürst und die anderen Adeligen reagierten, war die eine Sache. Aber sie waren auch nicht in Greifenstein, sondern betrachteten nur das, was ihnen missfiel. Nicht das, was notwendig war und vielleicht nicht überall Gefallen auslöste.

"Ich denke wir nehmen die Gelbe..." Sagte Alexis mit Blick auf jene Tunika. "Du ziehst Fürstenblau an, dazu dein Lathanderamulett, dann hast du dein Gelb mit dabei." Fuhr Elona ihm ins Wort. "Aber das ist Gold, Mama." "Das geht schon in Ordnung, Melindas Symbol war auch aus Gold."

Alexis nickte und griff zur fürstenblauen Tunika. Es war für ihn nichts Ungewöhnliches, dass seine Mutter bestimmte, was er anzog. Aber manchmal, wenn sie gute Laune hatte und er sehr lieb war, durfte er tragen was er wollte. Auch wenn sie es 'hässlich' fand. Dann trug er gerne gelb und grün, oder versuchte den Schimmer auf Nagas' Schuppen mit bunter Kleidung nachzuahmen.

"Ich kleide mich an, Mama." Alexis erhob sich, nahm die Tunika und stellte sich zur Seite. Er zog sich um und ließ sich von Elona hier und da helfen. Fremde oder Zofen mochte er nicht und die meisten die auf ihn aufpassen mussten, empfanden ihn als Seltsam. Als er das einmal belauscht hatte und seiner Mutter erzählt, war diese Bedienstete auch sofort entlassen worden. Er war nicht seltsam, er war etwas Besonderes und das verstanden dumme Menschen nunmal nicht.

"Spiel' noch etwas mit Naga... die bleibt übrigens im Anwesen, da bringst du sie gleich hin. Wehe du versteckst sie und bringst sie in die Burg rein."

"Mama, das würde ich nie-"

"Lüg' mich nicht an oder du verbringst den Tag im Anwesen und liest Merolacs Erklärung zu Bannzauber und Verzauberungen bis du sie auswendig kannst."

Alexis seufzte, nahm Naga und verschwand durch die magische Türe in ihrem Zimmer. Sie hätte doch etwas mehr Verständnis für Naga zeigen können, Naga würde traurig werden, wenn er nicht bei ihr war...

Als Alexis durch die Türe trat sah Elona zu Zyara, welche ihm daraufhin folgte. Zyara war nun schon seit vielen Jahren Elonas Vertraute. Sie würde darauf achten, dass er nicht flüchtete, zumindest solange Zyara keinen anderen Plan verfolgte.

Aber das Problem, vor welchem Elona stand, war nicht gelöst. Zu welchem Preis würde sie den anderen Adel zufrieden stellen? Waren ihre Befürchtungen alle richtig oder nur oberflächlich wichtig? Doch Jessica war nicht irgendwer. Sie musste eine Lösung finden.


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 Betreff des Beitrags: Re: Was des Bauern Brot, des Adels' Kuchen
BeitragVerfasst: Sa 24. Aug 2013, 11:30 
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Fast wäre ihm die Feder gebrochen, als die Faust auf den Tisch hinter ihm donnerte und Kelche und Teller zum klirren brachte. Zurück blieb ein unschöner Strich mitten über den darüber liegenden Satz. Mit einer Mischung aus Unzufriedenheit über diesen Makel und Überraschung des Zornes wegen, den sein Herr da zeigte, wechselte sein Blick vom Papier herüber zu dem langen mit Häppchen und Wein gedeckten Tisch in dem kleinen Tagungsraum.

Der Zorn stand dem Herren ins Gesicht geschrieben, als er den drei Anwesenden, insbesondere seiner Dame, über den Mund fuhr. Das sah man selten. Nicht, dass der Schreiber es nie erlebt hätte, aber der Jähzorn seines Herren war selten zu sehen und dann richtete er sich auch selten gegen seine Vasallen.
Wieder auf dem Blatt Papier huschte seine Blick über die letzten Zeilen. Sie hatten recht durcheinander gesprochen. Was davon wohl ins Protokoll sollte? Das musste er später noch ausbessern.
Drüben wurde eine Entschuldigung gestammelt, während die Feder in die Tinte tauchte und seine Gedanken schweiften ab zu dem hübschen Gesicht der Gräfin, die ihn schon die ganze Zeit beobachtete.


…andernorts...

Da saß er, in der Pampa. Zumindest fühlte es sich anfangs so an. Das Zimmer war aber durchaus geräumig, hatte nichts bäuerliches an sich und er hatte wirklich keinen Grund zu behaupten, es mangele an etwas. Eher das Gegenteil. Er wurde schon lange nicht mehr so üppig beköstigt, die Baronin zeigte sich einem Ritter des Fürsten erstaunlich zuvorkommend und freundlich und Frau Tevero scheuchte für ihn das Gesinde. An dieses seltsame Gefühl in einem magischen Raum zu schlafen musste er sich noch gewöhnen, aber das ihm dies gewährt wurde schien eher eine Ehre, die sonst nur wenigen zuteil wurden.

Er durfte Abends gar am Tisch der Baronin speisen. Mit ihrem Sohn. Ein aufgeweckter Bengel, der ihn noch und noch mit Fragen löcherte, aber Adrian beantwortete diese. Er mochte den Jungen. Er hatte ihn gleich gemocht, obwohl er gar nicht sagen konnte warum. Vielleicht Mitleid? Der arme Kerl wurde hier in den Gemächern von den Lehrern vereinnahmt und schien nur selten raus zu dürfen. Und dann waren da auch hauptsächlich Bücher über Bücher. Wie sollte der Junge denn mal die Frauen beeindrucken. Mit Magie?
Nein Mitleid war es nicht. Aber vielleicht, wo er hier sowieso festsaß und sich mit dem Kerl verbunden fühlte, sollte er die Gelegenheit nutzen ihn mal von seiner Mutter Brust wegzubekommen. Einen geschickten Wurfarm hatte er ja bereits bewiesen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Was des Bauern Brot, des Adels' Kuchen
BeitragVerfasst: So 8. Sep 2013, 10:02 
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Der verführerischer Duft dieser exotischen Bohne, Kaffee genannt, erfüllt an diesem Morgen das Amtszimmer von Bartlen. Ein recht teurer morgentlicher Genuss, denn sie hat einen weiten Weg bis nach Rivin. Aber bei der Vielfalt der Aufgaben hatte Bartlen sich daran gewöhnt von ihr geweckt zu werden und das war gar angenehmer, als kaltes Wasser.

Das morgentliche Frühstück hatte er erfolgreich hinter sich gebracht und nun, während des Gottesdienstes im Tempel, eigentlich ein Pflichtprogramm für den ganzen Hof, saß er mit seinem Schreiber vor einem Stapel Briefen. Sein Schreiber hatte sie bereits vorsortiert, die ohne Wappen an die Kämmerer landeten auf dem linken Stapel und die mit wichtigen Siegeln auf dem rechten. Danach war es an Bartlen sie zu lesen und sie dann entweder selbst zu beanworten, oder der Kanzlerin zukommen zu lassen, oder gar dem Fürsten. Es gab auch tatsächlich einige wenige Ausnahmen, dessen Siegel er nicht brechen durfte, aber wer Dinge mit dem Fürsten zu besprechen hatte, die den Kämmerer nichts angehen, der musste schon persönlich erscheinen, oder einen vertrauenswürdigen Boten schicken. Das hatte durchaus Gründe...

Mit einem leisen Knacken brach das Siegel des Ordens der weißen Löwen unter der tintenverschmierten Hand des Kämmerers. Dazu gab es gar noch einen zweiten Brief, der aber an den Gast ging und dessen Siegel natürlich ungebrochen blieb.

Die edle Dame Isenhart ging es Bartlen durch den Kopf. Eine sehr nette zuvorkommende Dame, die trotz Schwangerschaft zum sommerlichen Hof gekommen war. Sie musste längst ihr Kind geboren haben. Und er hatte ihr keine Grüße zugeschickt? Er musste unbedingt aufmerksamer sein. So etwas durfte doch nicht passieren. Mit einem Seufzer las er weiter. Er war schnell gelesen und auch unmissverständlich.

"Bei den Neun Höllen, edle Lady. Das ist doch Wahnsinn, wie soll ich das wieder gerade biegen" hörte man Barteln an diesem Morgen in seine Kaffeetasse fluchen. Er gab den Brief an Charles weiter. "
"Seh zu, was du da noch retten kannst"

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