Wege des Glaubens

Es war nicht das erste Mal gewesen, dass Sarina einen Kampf mit erlebt hatte in ihrem Leben. Sie konnte andere ermutigen, heilen und helfen mit ihrem Gesang. Aber selbst eingreifen konnte sie nicht. Leider gab es immer wieder Situationen, in denen das nicht ausreichte. Die Ohnmacht, die sie in solchen Momenten empfand, behagte ihr ganz und gar nicht. Daran musste sich etwas ändern.

Sie war keine Priesterin, doch noch immer glaubte sie daran, dass ein Lieder oder Tanz und die Freude, die diese Dinge in anderen erweckten, mehr bewirken können als eine Klinge. Doch sie wollte auch selbst etwas tun können.

Liira war einerseits keine Freundin des Kampfes und man mochte bei Zeiten ihre Gunst nur durch das Ziehen eines Schwertes verlieren, sofern dies nicht zu rituellen Zwecken geschah. Andererseits unterstützte sie Gruppen wie die Scharlachtänzer, welche sich dem Aufspüren und Zur Strecke bringen von Anhängern Loviatars verschrieben haben.
Solange sie selbst nicht gänzlich aufgab, woran sie glaubte, würde sie auch hin und wieder abseits der bisherigen Wege gehen können.

Die Bardin ging zum alten Leuchtturm im Fischerdorf. Sie kniete sich ins Gras an der Klippe und legte einige Blumen nieder. Sie legte ihre Hände auf die Knie und stimmte einen leisen Gesang an. Zunächst klang er demütig wie eine aufrichtige Bitte um Verständnis und Unterstützung. Dann jedoch gewann er immer mehr an Leidenschaft und Sicherheit und endete schließlich wie die meisten ihrer Lieder in ausgelassener Heiterkeit.

Viel Trachten aus der Dunkelheit,
entstanden aus Hass und Bitterkeit.
Gier nach Macht und Einerlei,
schufen Taten, Werk der Tyrannei.

Trachten aus der Dunkelheit,
Sähen zu oft Furcht und Leid.
Geführt von brutalen Händen,
doch das Schicksal soll sich wenden.

Trachten aus der Dunkelheit,
geläutert durch die Heiterkeit.
Zorn und Hass und Pein,
soll´n nicht Übermacht mehr sein.

Trachten aus der Dunkelheit,
Vertrieben durch die Leichtigkeit.
Soll Dunkel kehr´n ins Licht,
damit Finsternis zerbricht.

So soll es ein Werk des Guten sein,
wie Musik im Herzen rein.
Geschaffen durch die schöne Kunst,
Und mit deiner Freuden Gunst.

Soll als Licht im Dunkel leuchten,
und die Schatten all´ verscheuchen.
Böses klingt aus Liedern nichts,
werden sie sein Gesang des Lichts.

Die Worte in dem Lied mochten einfach klingen, doch hatten sie die Zuhörerin wohl erreicht. Sarina lauschte auf. Ein leises, frohes Lachen drang an ihr Ohr. Doch niemand in der Nähe reagierte. Ob es Zufall war oder wirklich nur sie es hören konnte, blieb offen. Doch sie lächelte zum wolkenlosen, blauen Himmel auf und bedankte sich.

Doch nun war es an der Zeit, etwas zu tun. Sie musste einen Weg finden, ihre Künste und die Kräfte, die ihnen inne wohnten, anders einzusetzen, um andere und sich künftig besser verteidigen zu können. Sie begab sich auf den Weg zurück in die Stadt. Die Blumen, die sie zurück lies, trug der Wind nur kurze Zeit später davon.

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Luna Novar - Verfechterin des Glücks & Verteidigerin der Selbstbestimmung
Sara Abendstern - Die häuslichste Bardin Rivins
Faen Celefân - Das letzte Einhorn auf Reisen, schon wieder