[RP-Richtlinie] Polytheismus und Kulthandlungen
#1

Die Bewohner Rivins sind - wie die überwälltigende Mehrheit bewusster Individuen der Vergessenen Reiche auch - Polytheisten.

Zwar wählt jedes(!) bewusste Individuum der Vergessenen Reiche einen Patron - eine persönliche Schutzgottheit, der er sich besonders verbunden fühlt - aber diese Wahl macht die Betreffenden noch lange nicht zu Monotheisten. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass jede Gottheit des eigenen Pantheons (und manchmal auch zusätzlich noch darüber hinaus einzelne Gottheiten anderer Pantheen) verehrt werden wird (wenn auch mit regional unterschiedlichen Ausprägungen).
Das schließt auch mit ein, dass gute Personen bösen Gottheiten Tribut zollen und böse Personen guten Gottheiten. Einem Illmater-Anhänger wird vielleicht mulmig dabei sein den Namen Talonas auszusprechen, aber auch bei diesem ist es nicht unwahrscheinlich, dass er die Göttin der Krankheiten mit einem Opfer darum bitten wird ihre Zähne aus einem Patienten zu ziehen. Das jeweils erbrachte Opfer ist selbstverständlich der jeweiligen Person überlassen, aber bestimmte Kulthandlungen haben sich als Opfer einfach bewährt und scheinen eher zum gewünschten Ergebnis zu führen als andere.

Es gibt jedoch eine Gemeinsamkeit, die immer als passende Kulthandlung gilt: Goldopfer an den Klerus einer bestimmten Gottheit sind grundsätzlich immer passend!
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#2

Jahreszeitlich bedingte Kulthandlungen

Frühling
Bereits zur Mitte Alturiaks ((Februar)) hin beginnen die Bewohner Rivins mit den ersten Riten um für einen lauen Frühling zu bitten.
Das "Eistrinken" dieser Zeit beschreibt eine Handlung zwischen Mutprobe und reiner Freude über den ersten Rückgang der Kälte. Sobald eine Quelle oder ein Brunnen nicht mehr zugefrohren ist und kein Eis mehr durchstoßen werden muss, um an das Wasser zu gelangen, trinken die Teilnehmer möglichst alle gleichzeitig einen Becher des Wassers, das von den ersten Sonnenstrahlen des Tages berührt wurde. Jeder Teilnehmer, der den ganzen Becher in einem Zug austrinken kann, darf den umstehenden Schaulustigen einen einzelnen Becher kalten Wassers ins Gesicht spritzen.
Die wahren Riten zu Ehren Lathanders und zum gemeinsamen Gebet für einen guten Frühling finden aber erst um den 19. Ches ((20. März)) herrum statt. Von diesem Tage an versammelt man sich für einen ganzen Zehntag lang jeden Morgen vor Sonnenaufgang an einem möglichst offenen Platz um die ersten Sonnenstrahlen herbeizusingen. Die Gesänge beinhalten bereits die gemeinsamen Gebete für einen guten Frühling. Wer auf einen ganz besonders guten Frühling hofft, von dem wird erwartet, dass er jedem seiner Nachbarn wenigstens eine Hausarbeit im Zehntag abnimmt.
Sowohl das gemeinsame frühe Gebet als auch die Arbeitsübernahme sollen von Lathander dabei als Opfer angesehen werden. Einige Priester sind der Ansicht, dass der Morgenfürst aus Rücksichtnahme auf den oftmals anstrengenden Winter und die noch recht knappen Ressourcen des Frühlings zu dieser Herangeshensweise ermutigt.

Sommer
Ab Mirtul ((Mai)) ist es üblich die ersten Gebete für den Sommer an Chauntea zu senden, während man Arbeiten im Garten oder auf dem Feld verrichtet.
Ab dem 20. Kytorn ((21. Juni)) verbringen sogar viele Städter einen Teil ihrer Zeit auf dem Feld, um den Bauern bei der Arbeit zu helfen. Wer nicht selbst Hand anlegt, weil er es als unter seinem Niveau erachtet oder seine Zeit für zu wertvoll hält, der ist gut beraten die Lohnzahlungen eines Bauern für wenigstens einen Tagelöhner für die gesammte Saison zu übernehmen, denn das Gerücht hält sich beständig, dass jeder der diesen Riten nicht nachkomme an keiner Speise und keinem Trank des Jahres mehr Freude haben werde und sei es auch noch so üppig.

Herbst
Auch wenn im Eleasias ((August)) noch immer der Überfluss des Sommers zu spühren ist, so findet bereits ein Ritus statt, der eigentlich dem Herbst gewidmet ist: der kühle Ritt. In Anlehnung an den wilden Ritt der Anhänger Miellikkis trifft man sich an einem Badesee und läuft, einen Partner Huckepack tragend, so weit in den See hinein wie man nur kann. Dort wird der Partner in den See geworfen und muss - je nach Breite und Tiefe des Sees - entweder bis zur Mitte des Sees und zurück schwimmen, oder schwimmend das andere Ufer erreichen. Ernsthaftere Anhänger Miellikkis betonen zwar oftmals, dass dieser Ritus lediglich einen Vorwand darstellt den ausklingenden Sommer noch in vollen Zügen genießen zu können, scheinen aber selbst dennoch überaus bereit zu sein daran teilzuhaben.
Ab dem 21 Eleint ((21. September)) beginnt man dann den Eichhörnchen nicht unähnlich verschiedene Nüsse und getrocknete Früchte im Boden nahe von Bäumen zu vergraben, oder winterfeste Pflanzen, die man seit Mirtul heranzog, in der Umgebung anzusiedeln. Auch ist es üblich bei der Ernte zu helfen - abermals entweder indem man selbst mit anpackt, oder die Bezahlung mindestens eines Tagelöhners übernimmt.

Winter
Zum Uktar ((November)) hin beginnt man mit dem "Löschen des Feuers", einer sehr persönlichen Andacht um Auril zu besänftigen und so dem Winter seinen Biss zu nehmen. Die weißen "Aurilkerzen" werden dabei vor Beginn des Gebets entzündet und während des Gebets als symbolisches Opfer gelöscht. Auch während des Winters über wird dieses Opfer häufiger wiederholt, ganz besonders nach schweren Stürmen. Will man im Winter selbst eine längere Reise antreten, so löscht man die Kerzen oftmals im Schnee (oder bei Ermangelung von Schnee in eiskaltem Wasser) und lässt sie dann ungeschützt den Elementen überlassen draußen liegen.
Ab dem 20. Nachtal ((21. Dezember)) kann man manchmal "Aurils Beischlaf" mitbekommen, bei denen man nackt in einen Fluss oder See springt, oder sich den Körper mit Schnee und Eis abreibt. In manchen Gegenden (besonders weiter im Norden) setzt man sich zuvor gemeinsam in eine Sauna, was das sowieso schon eiskalte Wasser angeblich noch kälter erscheinen lässt.
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